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Selbstbedienung

"Todesstoß für viele Bäckereien"

Das Bäckerhandwerk kommt nicht zur Ruhe. Die Filialisierungswelle ist noch nicht überstanden, schon zeichnen sich weitere Veränderungen ab: Selbstbedienungs-Bäckereien drängen mit Niedrigstpreisen in das Geschäft. Erst einige hundert Selbstbedienungsbäcker sind am Markt, doch das Handwerk ist alarmiert.

Das Bäckerhandwerk kommt nicht zur Ruhe. Die Filialisierungswelle ist noch nicht überstanden, schon zeichnen sich weitere Veränderungen ab: Selbstbedienungs-Bäckereien drängen mit Niedrigstpreisen in das Geschäft. Erst einige hundert Selbstbedienungsbäcker sind am Markt, doch das Handwerk ist alarmiert: "Die Discount-Bäcker werden einer Reihe von handwerklichen Betrieben den Todesstoß versetzen", befürchtet Eberhard Groebel, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks.

Kamps will mitverdienen

Auch der Filialist Kamps interessiert sich für die Discount-Bäckerei. "Wir sehen in dem Geschäft Ertragschancen", bestätigte ein Sprecher der Kamps AG gegenüber handwerk.com. "Die Pläne sind nicht fertig in der Schublade, sondern wir feilen daran." Eines sei allerdings schon klar: "Wir wollen Umsatzverschiebungen vermeiden." Zu Lasten der bundesweit rund 1200 Kamps-Filialen soll das Geschäft mit der Selbstbedienung folglich nicht gehen.

Tiefkühlware für zehn Cent

Handwerk hat seinen Preis: Zwischen 23 und 28 Cent kostet ein normales Brötchen beim Bäcker. Beim Discounter zahlt der Kunde zwischen zehn und 15 Cent. Die Niedrigpreise sind möglich, weil Discount-Bäcker keine eigene Backstube betreiben, sondern mit wenig Personal vorgebackene Tiefkühlware weiterverarbeiten. Brot, Brötchen und Croissants werden im Geschäft nur noch fertiggebacken und in Selbstbedienungstheken gefüllt.

Discount-Pionier will expandieren

Vorreiter im Discount-Geschäft ist Robert Kirmaier aus Düsseldorf. Der 52-Jährige hat nach eigenen Angaben im Februar 2001 den ersten deutschen Selbstbedienungsbäcker eröffnet. Inzwischen betreibe seine Backwerk GmbH fünf Filialen, ein Franchise-Konzept sei ebenfalls fertig. "Durchschnittlich 500.000 Euro Jahresumsatz" erziele jede Filiale mit 80 verschiedenen Teigprodukten. Bis 2005 will der gelernte Bäckermeister mit seinen Discountern bundesweit vertreten sein.

Bäcker setzen auf Qualität

Bäckerfunktionär Groebel bereitet das Sorgen: "Solchen Unternehmen wird die Existenzgrundlage durch den Preisdruck der kapitalstarken Discounter entzogen. Selbstbedienungsbäcker haben viel weniger Personalkosten und Investitionsbedarf. Handwerkliche Bäcker können aber nicht an der Qualität sparen oder billiger verkaufen, sonst sägen sie an dem Ast, auf dem sie sitzen." Statt zu sparen, sollten die Bäckermeister lieber durch Frische, Vielfalt, Fachbediengung und Einkaufsatmosphäre überzeugen.

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