53 Prozent der Befragten antworten auf die Frage "Sind Sie an den Feiertagen für Ihre Kunden erreichbar?": "Ja, mein Handy ist stets an." Demgegenüber haben drei von zehn Teilnehmern ihren Betrieb an den Feiertagen geschlossen und die Freizeit genossen.
"Gerade viele kleine Unternehmen müssen weitgehend erreichbar sein", weiß Michael Ziegelmayer. Das gelte insbesondere dann, wenn sie zu Noteinsätzen gerufen werden könnten, fügt der Psychologe aus Kirchzarten (Baden-Württemberg) hinzu. Das Problem: Diese Unternehmer haben nahezu keine Freizeit und können deshalb nicht entspannen. "Denn eine Daueranspannung bleibt selbst dann, wenn das eingeschaltete Handy gar nicht klingelt."
Freizeit ist laut Ziegelmayer ein notwendiger Ausgleich zur Anspannung im Arbeitsalltag. Mit solchen Entspannungsphasen können Unternehmer Erkrankungen wie dem Burnout-Syndrom vorbeugen. Deshalb rät der Experte, was 16 Prozent der Befragten auch tatsächlich praktizieren: "Sprechen Sie sich mit anderen Unternehmen in Ihrer Nähe ab, sodass Sie nicht jederzeit erreichbar sein müssen oder nutzen Sie wenn möglich das Notdienstangebot Ihrer Innung." Unternehmern mit mehreren Angestellten empfiehlt er, sich von Mitarbeitern vertreten zu lassen.
Aber sollte der Chef nicht wenigstens für diese Mitarbeiter zu sprechen sein? Ziegelmayer: "Der Chef kann sich im Grunde nie wirklich völlig abmelden." Die Lösung: Er sollte sich auf sogenannte Psychohygiene verstehen. Im Klartext: Der Chef sollte abschalten und Entspannungstechniken anwenden können.
(bw)