Die Masse der ehrlichen Handwerker und Händler leidet unter der Euro-Teuro-Debatte, meint Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Kampagnen zum Kaufboykott seien ein völlig falsches Signal.
Allen voran der Teuro-Sheriff der Bildzeitung heizt derzeit den Euro-Frust an: Boykottieren Sie die Euro-Abzocker, und beschweren Sie sich lautstark in den Geschäften!"
Schuld an der Verunsicherung der Kunden seien die überzogenen Preiserhöhungen einiger schwarzer Schafe zum Eurostart, erklärt Schleyer. Das Wachstum und die Beschäftigungslage im Handwerk würden durch die Teuro-Debatte zusätzlich gebremst.
Eine Preiserhebung des Kölner Institus für angewandet Verbraucherforschung (IFAV) hatte im März dieses Jahres den weit verbreiteten Eindruck bestätigt, dass Preise im Zuge der Euro-Einführung häufiger angehoben als gesenkt wurden. Demnach haben vor allem die Gastronomie und Dienstleister die Währungsumstellung genutzt, um Preise teilweise großzügig nach oben anzupassen.
Insgesamt sind die Lebenhaltungskosten der Privathaushalte in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur unwesentlich gestiegen.
Im Vergleich zum Mai 2001 erwarten die Wiesbadener Statistiker für den Mai 2002 lediglich eine Erhöhung von 1,2 Prozent.
Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht seit dem Jahreswechsel eine Euro-Sünder-Kartei, in der die auffälligsten Preiserhöhungen zu finden sind. Zahlreiche Bäcker und einige Frisöre gehören dazu.