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Kultursponsoring

So polieren Sie Ihr Image auf

Tu Gutes und sprich drüber. Dieses Motto hat auch Optikermeister Rüdiger Babatz berücksichtigt. Warum bringt Kultursponsoring nicht nur der Region, sondern auch dem eigenen Betrieb Vorteile?

von Carmen Rigbers

Rüdiger Babatz ist Überzeugungstäter. Nicht nur aus Marketing-Gründen, sondern vor allem aus Leidenschaft engagiert sich der Augenoptikermeister aus Wilhelmshaven für seine Heimat. #132;Wir leben hier in einer Landschaft, in der nicht viel Uraltes übrig geblieben ist #147;, gibt der 65-Jährige zu bedenken. Deshalb sei es für ihn eine Pflicht, #132;die Kultur am Leben zu halten #147;. Im vergangenen Jahr hat er für diese Einstellung den Kulturkontakte-Preis des Landes Niedersachsen entgegen genommen.

Eine Auszeichnung, die seinen jahrzehntelangen Einsatz für die regionale Kultur würdigt. #132;Seit 30 Jahren fördere ich das Kulturzentrum #132;Pumpwerk #147; in Wilhelmshaven #147;, sagt Babatz ein wenig stolz. Für das Schloss Jever konstruierte er gemeinsam mit seinen Auszubildenden einen rollbaren Spiegelwagen, der es Besuchern ermöglicht, die historische Kassettendecke des Schlosses zu betrachten, #132;ohne sich den Hals zu verrenken #147;. Die öffentlichkeitswirksame Unterstützung kostete Babatz 600 Euro.

#132;Vorteile für Betriebe
Die wesentlichen Vorteile von Kultursponsoring bringt sie mit drei Schlagworten auf den Punkt: Kundengewinnung, Imagepflege, Mitarbeiterbindung. Christian Jürgens, Marketingberater der Handwerkskammer Lüneburg-Stade, sieht dies ähnlich.

Seine Verbundenheit mit der Region zu demonstrieren, sei ein wichtiges Mittel der Imageverbesserung. Und was würde sich da besser anbieten, als eine Kulturinstitution zu fördern? Schließlich wirke sich ein solches Engagement auf die Attraktivität der gesamten Region aus. Folge: Es gebe weniger Abwanderung, die Kunden blieben erhalten, sagt Jürgens.

Auch interne Effekte seien zu verzeichnen, zum Beispiel eine höhere Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Betrieb, weiß der Experte. Zudem trügen die Mitarbeiter dazu bei, das Engagement in die Öffentlichkeit zu tragen. Doch Achtung: Diese Effekte können sich nur optimal entfalten, wenn die kulturelle Einrichtung eine Verbindung zum eigenen Betrieb aufweist, warnt Jürgens. Eine Schneiderei könnte beispielsweise Kostüme für das regionale Theater nähen.

Dezente Vermarktung
Bei der Vermarktung des eigenen Engagements sollten sich Unternehmer etwas zurücknehmen und dies der Kulturinstitution überlassen, rät Jürgens. Ein kleiner Hinweis auf der eigenen Homepage, mit dem auf den Kulturträger verwiesen wird, reiche aus.

Eine dezente Lösung hat auch Babatz gefunden. In seinem Geschäft läuft für wartende Kunden auf kleinen Bildschirmen ein Imagefilm, der die Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum vorstellt. Für das Handwerk möchte Babatz so mit gutem Beispiel vorangehen, denn #132;ohne Kultur vermisst die Seele etwas #147;.

Sponsoring richtig planen

Was kann ich alles sponsoren?
Als kulturelle und damit zu sponsernde Veranstaltungsbereiche gelten :

  • bildende Kunst, zum Beispiel Kunstausstellungen
  • darstellende Kunst: Theater, Opern, Musicals TV, Film,
  • Musik: Konzerte, Gesangswettbewerbe 
  • Literatur, Heimat/Brauchtum, zum Beispiel der regionale Shanty-Chor, das Heimatarchiv 
  • Denkmalpflege

Wieviel muss ich investieren?
#132;Schon kleine Summen reichen aus #147;, sagt Christians Jürgens von der Handwerkskammer Lüneburg-Stade. Optimal sei eine Sachspende, die das eigene Gewerk widerspiegelt. Ein Raumausstatter könnte zum Beispiel die Bühnendekoration für ein Theaterstück übernehmen, ein Fleischer das Catering für eine Vernissage sponsern.

Reicht eine einmalige Förderung?
Konstantes Engagement sei sinnvoller, rät Jürgens. Erst eine längerfristige Partnerschaft bewirke, dass sich das Engagement in den Köpfen der Kunden festsetzt. Dann reiche auch die Konzentration auf ein Projekt.

Kann ich die Sponsoring-Ausgaben steuerlich absetzen?
Ja, sagt Sandra Wilgenbusch vom Arbeitskreis Kultursponsoring. Die Aufwendungen würden als Betriebsausgaben gelten, wenn der Sponsor dadurch wirtschaftliche Vorteile, zum Beispiel eine Imageverbesserung, anstrebt.

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