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Digitalisierung + IT

Digitalisierung und Corona: So läuft es im Baugewerbe

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in vielen Wirtschaftsbereichen vorangetrieben. Aber gilt das auch für die Baubranche?

Auf einen Blick:

  • In Sachen Digitalisierung stagniert die Baubranche laut einer Studie der Telekom auf Vorjahresniveau. In anderen Branchen hat die Digitalisierung hingegen in der Corona-Krise Fahrt aufgenommen.
  • Viele Betriebe aus dem Baugewerbe setzen zumindest einzelne digitale Projekte um. Sie bieten Kunden zum Beispiel Online-Konfiguratoren, erfassen Arbeitszeiten digital oder verwalten Baustellen digital.
  • Infolge von Corona sind Homeoffice-Lösungen im Baugewerbe jetzt verbreiteter als vor einem Jahr. Außerdem wollen viele Betriebe wegen der Pandemie noch mehr Geld für mobile Endgeräte ausgeben.
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  • Wo sind Baubetriebe schon digital und wo planen sie weitere Maßnahmen?

    Die Studie zeigt zunächst, wo der Bau bei seinen digitalen Anstrengungen steht. Demnach setzen 40 Prozent der Firmen zumindest einzelne digitale Projekte um – darunter sind nicht nur branchenspezifische Anwendungen.

  • Ein besonderes Augenmerkt legt das Baugewerbe bei seinen Digitalisierungsprojekten auf Kundenbeziehungen, so der Digitalisierungsindex. Fortschritte hätten die Unternehmen im letzten Jahr bei der Kundenansprache gemacht. Zum Beispiel setzen 17 Prozent der Unternehmen auf Online-Konfiguratoren. Weitere 34 Prozent planen das für 2021.
  • 37 Prozent der Betriebe bieten Kunden die Online-Buchung von Beratungs- und Serviceterminen an.
  • Über Messenger-Dienste oder Chats wickeln aktuell vier von zehn Baubetrieben ihre Kommunikation ab. Ein Drittel der Befragten kommuniziert laut Studie über Web- und Videokonferenzen mit Kollegen und anderen Gewerken.
  • Auf eine digitale Arbeitszeiterfassung setzen 31 Prozent der Betriebe. 2021 planen weitere 19 Prozent eine solche einzuführen.
  • 24 Prozent der Bauunternehmen verwaltet die Baustellen digital, weitere 34 Prozent wollen folgen.
  • Building Information Modeling (BIM) nutzen aktuell 15 Prozent der Unternehmen, zum Beispiel um Gebäudedaten digital zu erfassen.
  • Auf die Ortung von Baumaschinen setzen aktuell 16 Prozent der Bauunternehmer. Weitere 27 Prozent der Unternehmer wollen künftig ebenfalls auf diese Technologie setzen.
  • 18 Prozent der Unternehmen bietet Interessenten virtuelle Rundgänge an, zum Beispiel 360 Grad.
  • Wo beschleunigt Corona die Digitalisierung im Baugewerbe?

    Das Baugewerbe war von den Folgen der Corona-Krise weniger betroffen als andere Branchen. Dennoch hat die Pandemie auch in der Baubranche die Digitalisierung angekurbelt. So haben laut Studie 46 Prozent der Bauunternehmen kurzfristig ihr Geschäftsmodell, Produkte oder Services angepasst. 37 Prozent der Betriebe haben betriebsinterne Prozesse digitalisiert.

    Homeoffice war dem Digitalisierungsindex zufolge für viele Baubetriebe 2019 noch undenkbar. Doch hier habe es zuletzt eine Veränderung gegeben: Während vor der Pandemie lediglich eins von zehn Unternehmen das Arbeiten von zu Hause ermöglicht habe, hätten mittlerweile 53 Prozent der Baubetriebe Arbeitsplätze ins Homeoffice verlagert. Vor allem administrative und planerische Aufgaben ließen sich abseits der Baustelle erledigen, schreibt die Telekom.

    Planen Baubetriebe trotz Corona weitere Investitionen in Digitalisierung?

    Die Mehrheit der Baubetriebe gab bei der Studie an, dass sie trotz Corona weiter in Digitalisierungsvorhaben investieren will. So wollen 71 Prozent an ihren Investitionsplänen unverändert festhalten. Weitere 18 Prozent der Baubetriebe planen noch mehr Geld in die Digitalisierung zu stecken – im Schnitt wollen sie 18 Prozent mehr ausgeben als bisher geplant. Mit pandemiebedingten Sparmaßnahmen rechnen hingegen 12 Prozent der Betriebe. Sie wollen im Schnitt 21 Prozent weniger investieren.

    In welche Technologien will die Baubranche künftig investieren?

    Beim Digitalisierungsindex wurde auch untersucht, wie sich die Corona-Pandemie auf die Investitionsentscheidungen der Betriebe auswirkt. Demnach rückt die Ausstattung der Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten in den Vordergrund. So wollen 53 Prozent der Baubetriebe an ihren hier geplanten Investitionen festhalten. Weitere 29 Prozent planen noch mehr Geld hierfür auszugeben.

    Investitionen in Zukunftstechnologien treten laut Digitalisierungsindex hingegen in den Hintergrund. So gaben bei der Studie 29 Prozent an, weniger in Augmented und Virtual Reality investieren zu wollen. Einschnitte bei Investitionen in Plattform-Technologien planen 30 Prozent.

    Online-Check: Wo steht ihr Betrieb bei der Digitalisierung?

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