Kasten-Einzelkabine und Fahrgestell sind zwei von drei Karosserievarianten, in denen Ford den vollelektrischen E-Transit liefert.
Foto: Christian Frederik Merten
Kasten-Einzelkabine und Fahrgestell sind zwei von drei Karosserievarianten, in denen Ford den vollelektrischen E-Transit liefert.

Inhaltsverzeichnis

Fahrbericht

E-Transit: Start in die „Ford Pro“-Ära

Ford bringt seinen vollelektrischen Transporter E-Transit auf die Straße – und zeitgleich die Groß- und Gewerbekunden-Organisation „Ford Pro“.

  • Unter Strom: Ford bietet den Transit nun auch als vollelektrischen Transporter an. Der Akku ist 68 kWh stark und bringt den Transit gemessen nach dem WLTP-Standard zwischen 238 und 317 Kilometer weit.
  • Lieferbar sind ein Kastenwagen mit Einzelkabine in drei Längen und zwei Höhen, ein Kastenwagen mit Doppelkabine oder auch ein Fahrgestell mit Einzelkabine.
  • Parallel zum E-Transit startet der Automobilbauer „Ford Pro“ und bündelt damit verschiedene Serviceangebote aus den Bereichen Fahrzeugwartung, Telematik und Akku-Ladung.  

Zeitgleich mit der Einführung seines vollelektrischen Transporters E-Transit stellt Ford sein Geschäft mit Groß- und Gewerbekunden neu auf. „Ford Pro“ heißt die globale Business Unit speziell für die Zielgruppe, die organisatorisch auf einem Niveau mit „Ford Blue“ (Verbrenner-Fahrzeuge) und „Ford Model E“ (Elektro-Fahrzeuge) angesiedelt ist. Die Eigenständigkeit der neuen Sparte unterstreicht Ford mit eigenem „Ford Pro“-CEO und einem geplanten Gewinnbeitrag von 45 Milliarden US-Dollar ab 2025.

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„Ford Pro“: Bündelung verschiedener Services

Was das für die Kunden bedeutet, skizzierten Kerstin Glanzmann-Schaar und Wilhelm Buchmüller aus der deutschen Ford-Großkundenorganisation bereits Anfang April im Interview mit unseren Kollegen von bfp FUHRPARK & MANAGEMENT: Passend zu den Fahrzeugen bündelt „Ford Pro“ allgemeine Fahrzeug-, Lade- und Software- beziehungsweise Telematik-Services sowie Finanzdienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Nutzfahrzeuggeschäft – ohne Pkw komplett außen vor zu lassen.

Zu den allgemeinen Services zählen zum Beispiel die vorausschauende Wartung auf Grundlage von Fahrzeug-Echtzeitdaten und „Ford Liive“ oder auch die mobilen Werkstatt-Vans für überregional aktive Flotten, die Reparaturen am Fahrzeug vor Ort vornehmen. Bei den Lade-Services geht es um Lademöglichkeiten zu Hause, unterwegs an öffentlichen Ladepunkten sowie auf dem Unternehmensgelände. Und in Sachen Software und Telematik sind „Ford Pass Pro“ für kleinere Fuhrparks sowie „Ford Telematics“ Service-Beispiele. Viele dieser Services sind also bereits bekannt, neu ist aber die fokussierte Bündelung innerhalb der „Ford Pro“-Organisation. So will Ford auf Kundenseite Produktivität und Effizienz steigern. Zum Beispiel durch Reduzierung der Wartungs- und Reparatur-Standzeiten oder durch Optimierungsmöglichkeiten auf Basis von Telematik-Reportings.

E-Transit serienmäßig mit Ford Sync 4

In den Genuss der „Ford Pro“-Services kommen auch die Kunden des neuen E-Transit. Der große Elektro-Transporter kommt mit netto 68 kWh großem Akku je nach Version 238 bis 317 WLTP-Kilometer weit. Lieferbar sind ein Kastenwagen mit Einzelkabine in drei Längen und zwei Höhen (ab 55.845 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.), ein Kastenwagen mit Doppelkabine (ab 60.490 Euro) oder auch ein Fahrgestell mit Einzelkabine (ab 53.145 Euro). Außerdem haben Handwerker und Fuhrparkverantwortliche die Wahl zwischen zwei Leistungsstufen: Der Elektro-Motor des großen Ford-Transporters bringt entweder 184 oder 269 PS auf die Straße. Dazu ist der E-Transit als Basis oder in der Ausstattung Trend bestellbar, wobei die Doppelkabine immer als Trend vom Band im türkischen Kocaeli läuft.

Schon in der Basis bringt der E-Transit Ausstattungs-Features mit, die für ein Nutzfahrzeug nicht selbstverständlich sind. Serie sind nicht nur Pre-Collision-, Post-Collision-, Spurhalte-, Fernlicht- und Berganfahrassistent, sondern auch Klimaautomatik, Sitzheizung, beheizbare Frontscheibe, schlüsselloses Starten oder das Infotainmentsystem Sync 4 mit 12-Zoll-Touchscreen. Damit sind auch Over-the-Air-Updates möglich, „Ford Pass Pro“ und „Ford Pro Telematics Essentials“ gibt es ebenso für ein Jahr kostenlos wie den Zugang zum „Blue Oval Charging“-Ladenetzwerk. Und wer den E-Transit Trend wählt, bekommt zusätzlich auch ein Navigationssystem, das nicht nur die effizienteste Route wählt, sondern auch aktuelle Informationen zu Ladepunkten bereitstellt.

Weil der Akku im Wagenboden sitzt, ergeben sich im Vergleich zu den Diesel-Transit keine Einschränkungen beim Ladevolumen. Nur die Nutzlast liegt aufgrund des Akku-Gewichts mit 795 bis 1.685 Kilogramm unter der der Diesel-Transit, das gilt auch für die Anhängelast (750 Kilogramm gebremst).

Ford E-Transit: Komfortabler Elektro-Transporter

Auf einer ersten Fahrt lernten wir zwei E-Transit-Varianten kennen: den E-Transit L2H2 350 mit 184 PS und den E-Transit L3H2 390 Doppelkabine mit 269 PS. Und der Kölner Transporter aus der Türkei hinterließ einen guten Eindruck. Für ein Nutzfahrzeug überzeugt vor allem das Fahrwerk des elektrischen Transits. Es arbeitet überaus komfortabel und ohne Poltergeräusche. Hier zahlt sich aus, dass Ford den E-Transit auch an der Hinterachse mit Einzelradaufhängung und Schraubenfedern ausrüstet. Auch die Sitze konnten überzeugen, sind weder zu weich noch zu hart und bieten guten Seitenhalt. Leise ist außerdem nicht nur das Fahrwerk, sondern – auch für ein Elektroauto – der Antrieb.

Das Cockpit ist prädestiniert für den Einsatz im harten Arbeitsalltag. Sprich: Die Kunststoffe präsentieren sich robust. Aber auch nicht zu billig für die Klasse. Keine Rätsel geben Bedienung und Ergonomie des E-Transit auf.

Zuletzt noch kurz zum Thema Reichweite: 190 Kilometer zeigte das Display bei vollem Akku beim L2H2 an (WLTP: 258 Kilometer), beim L3H2 (WLTP: 304 Kilometer) waren es bei zu 75 Prozent vollem Akku 155 Kilometer. Aber: Auf je rund 20 Kilometern Fahrt verbrauchten beide E-Transit lediglich 13 beziehungsweise 15 Kilometer Reichweite. Die realistische Reichweite des E-Transit werden wir deshalb erst nach einem eingehenden Test abschätzen können. Bis dahin nur so viel: Als Verbrauch zeigten die Bordcomputer nach überwiegender Stadtfahrt 26 (L2H2) und 23 kWh (L3H2) je 100 Kilometer an.

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