Nicht nur die Corona-Fälle haben deutlich zulegt: Die Zahl der Atemwegserkrankungen hat sich unter den IKK-Versicherten im ersten Halbjahr 2022 verdreifacht.
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Nicht nur die Corona-Fälle haben deutlich zulegt: Die Zahl der Atemwegserkrankungen hat sich unter den IKK-Versicherten im ersten Halbjahr 2022 verdreifacht.

Auswertung von AU-Daten

Corona treibt Krankenstand auf Rekordniveau

Im ersten Halbjahr hat die IKK classic so viele Krankschreibungen registriert wie noch nie. Das liegt nicht nur daran, dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich gestiegen ist.

Die Corona-Pandemie hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres für einen Rekordkrankenstand von 6,87 Prozent gesorgt. Zu diesem Ergebnis kommt die IKK classic in einer aktuellen Auswertung. Von 100 Beschäftigten waren demnach an jedem Arbeitstag des ersten Halbjahres 2022 im Schnitt fast sieben Personen krankgeschrieben. Insgesamt registrierte die Krankenkasse 1.246.616 Fälle von Arbeitsunfähigkeit – über 50 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021.

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Die Krankschreibungen aufgrund einer Corona-Infektion hätten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verachtfacht: Mehr als 143.00 Fälle zählte die Kasse in den ersten sechs Monaten bei ihren Versicherten. Die Anzahl sei mehr als doppelt so hoch wie in den gesamten Jahren 2021 und 2020 zusammen.

Deutlich gesunken sei hingegen die durchschnittliche Dauer einer coronabedingten Arbeitsunfähigkeit: So fielen Beschäftigte mit Corona im ersten Halbjahr durchschnittlich zehn Tage aus (Vorjahreswert: 20,69 Tage).

Das Krankheitsgeschehen sei in den ersten sechs Monaten aber nicht nur von Corona geprägt gewesen. So habe sich die Zahl der AU-Fälle aufgrund von akuten Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder grippale Infekte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht. Insgesamt waren es 434.627 Fälle – das sind über 40.000 Krankschreibungen mehr als im gesamten Jahr 2021. Nach Angaben der Krankenkasse waren Atemwegserkrankungen zudem der häufigste Grund für eine Krankschreibung, sie sind die Ursache für rund 35 Prozent aller AU-Fälle.

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