Auf einen Blick:
- Erneut klettern die Preise im Handwerk: Im Schnitt ist die Handwerkerstunde im aktuellen Preisatlas um 6,7 Prozent gestiegen.
- Im Untersuchungszeitraum hätten 51 Prozent der befragten Betriebe ihre Stundensätze gesteigert.
Höhere Ausgaben für Material, Energie und Löhne lassen sich nicht stemmen, ohne die Preise anzupassen. Folgerichtig verzeichnet der Preisatlas* seit seinem Start 2022 eine kontinuierliche Teuerung für die Gesellen- und Meisterstunde in Deutschland. Für die aktuelle Erhebung wurden 534 Betriebe in Deutschland und 80 in Österreich befragt.
Um so viel zogen die Stundenpreise an
Das Ergebnis der Befragung: Auch im aktuellen Erhebungszeitraum wurde die Stunde für Gesellen sowie für Meister und Techniker (nachfolgend nur unter „Meister“ zusammengefasst) in Deutschland teurer. Bei den Angaben handle es sich um Nettopreise ohne Mehrwertsteuer.
- Für Gesellen liegt die Stunde demnach mit 60,85 Euro um 5 Prozent höher als bei der Erhebung 2023.
- Für Meister beträgt sie 69,26 Euro, ein Plus von 8 Prozent gegenüber der letzten Erhebung.
Im Durchschnitt zeigt sich die Teuerungsrate verglichen mit den Erhebungen 2023 zu 2022 relativ konstant. Aktuell stiegen die Preise für Meister etwas stärker, für Gesellen weniger stark. Im letzten Preisatlas war es umgekehrt.
Wirft man die Meister- und Gesellenstunde in einen Topf und ermittelt den Mittelwert der Teuerung, liegt sie aktuell bei 6,7 Prozent, zur letzten Erhebung lag sie bei knapp 7,5 Prozent.
Unter den österreichischen Befragten liege die Gesellen- und Meisterstunde bei 68 und 80 Euro und damit 11,7 und 15,5 Prozent höher als in Deutschland. Hinweis: In Österreich liegen die Durchschnittslöhne generell etwas höher als in Deutschland. Laut einer OECD Statistik war der Jahresdurchschnittslohn in Österreich 2022 etwa 8 Prozent höher als in Deutschland.
Wie groß ist der Abstand zwischen Gesellen- und Meisterstunde?
Im Regelfall beschäftigen Handwerksbetriebe sowohl Meister als auch Gesellen. Wie groß ist im Schnitt das Preisgefälle zwischen diesen beiden Qualifikationsgraden? Im Bundesdurchschnitt kostete laut aktuellem Preisatlas eine Meisterstunde rund 14 Prozent mehr als eine Gesellenstunde. Zur letzten Erhebung habe die Abweichung etwa 10,5 Prozent betragen.
Zum Vergleich Österreich: Unter den Befragten im Nachbarland beträgt der durchschnittliche Abstand von der Gesellen- zur Meisterstunde laut Erhebung etwa 17,5 Prozent.
So viele Unternehmen haben die Preise erhöht
Im Untersuchungszeitraum hätten 51 Prozent der befragten Unternehmen ihre Stundensätze gesteigert, erklären die Macher des Preisatlas. Bei weiteren 48 Prozent seien sie gleich geblieben, während ein Prozent der Befragten gesunkene Stundensätze angegeben habe. Im Vergleich zur letzten Erhebung habe eine geringere Zahl von Betrieben ihre Stundensätze erhöht. Damals habe der Wert bei 71 Prozent gelegen.
Moderat angezogen hätten die Preise bei Dachdeckern und Zimmerern, dem SHK-Handwerk, Metallbauern sowie Tischlern und Schreinern in einer Spanne von 4 bis 6 Prozent – die Erhöhungen verteilten sich dabei recht gleichmäßig auf die Gesellen- und die Meisterstunde.
Den größten Preissprung hatte die Erhebung bei den Malern, Gipsern & Stuckateuren ergeben, wo sie bei 11 Prozent für Gesellen und 15 Prozent für Meister gelegen habe.
Diese Investitionen sind geplant
Gut die Hälfte der befragten Unternehmen plane ihr Investitionsvolumen gegenüber dem Vorjahr beizubehalten. Ein Drittel wolle Investitionen dagegen reduzieren. Nur 13 Prozent würden eine Steigerung anvisieren.
Der Fokus der Investitionen liege mit 47 Prozent unter den Befragten bei der Ersatzbeschaffung. In die Digitalisierung wolle gut ein Fünftel investieren, weitere 20 Prozent in die Erweiterung der betrieblichen Kapazität. Jeder zehnte plane Umweltschutzmaßnahmen.
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*Der Preisatlas ist ein Format einer Unternehmensgruppe Oneqrew, der 14 Software-Häuser im DACH-Raum angehören, darunter Taifun, M-Soft, Extragroup sowie P Software & Service angehören.
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