Im letzten Jahr machte allein das Bauhauptgewerbe laut Statista rund sieben Milliarden Euro mehr Umsatz als noch 2017. Die hohe Nachfrage bei zugleich großen Fachkräfteproblemen hat zur Folge, dass Unternehmen manchen Auftrag mangels Kapazitäten ablehnen müssen.
Wie ausgeprägt waren Auftragsablehnungen zuletzt? Das hat das Marktforschungsinstitut B+L Marktdaten in zwei Stichproben ermittelt. Ergebnis: 2018 hätten 71,1 Prozent der befragten Betriebe Aufträge aufgrund fehlender Kapazitäten ablehnen müssen. Das sei ein Höchststand bei Auftragsablehnungen.
Besonders stark sei die Ablehnungsquote im Dachdeckerhandwerk gestiegen, wo sie um gut 16 Prozentpunkte zulegte. Acht von zehn Betrieben hatten in diesem Gewerk Aufträge ablehnen müssen. Um jeweils gut 14 Prozentpunkte stieg die Quote bei den Zimmerern (2018: 67 Prozent) sowie den Tischlern und Schreinern (2018: 60,5 Prozent).
Auch viele der befragten SHK-Installateure, Estrichleger und Trockenbauer hatten Aufträge ablehnen müssen. Hier konnten im Schnitt nur drei von zehn Betrieben Auftragsablehnungen vermeiden.
Laut B+L waren Bestandsmaßnahmen und Sanierungsprojekte deutlich stärker von Auftragsablehnungen betroffen als Neubauprojekte. Im Vergleich zu 2017 habe sich diese Entwicklung 2018 jedoch bereits abgeschwächt.
Für die Analyse hat B+L in zwei Erhebungsrunden 2017/2018 und Anfang 2019 insgesamt 580 Interviews mit Handwerkern verschiedener Branchen geführt. Für ausführliche Informationen zum Thema verweist das Institut auf seine Sanierungsstudie 2018.
Wie ist es bei Ihnen? Müssen auch Sie Aufträge ablehnen oder bekommen Sie alle Kunden unter? Kommentieren Sie unter dem Artikel oder schreiben Sie uns an gille@handwerk.com
Auch interessant: