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Personalführung

Verunsicherte Mitarbeiter? So können Sie sie stärken!

Als Unternehmer sind Sie es gewohnt, Unsicherheiten auszuhalten. Für Ihre Mitarbeiter gilt das nicht unbedingt. So können Sie verunsicherte Mitarbeiter stärken.

Auf einen Blick:

  • Verunsicherte Mitarbeiter leisten nicht das, was sie wirklich könnten. In einer Krise kann sich das besonders negativ auf Ihren Betrieb auswirken.
  • Durch gute und verlässliche Führung können Sie Ihr Team resilienter, also widerstandsfähiger machen.
  • Kommunikation hat dabei eine Schlüsselrolle. Gut führen können Sie nur, wenn Sie Ihr Team kennen und jedem die passenden Aufgaben übertragen.
  • Die richtigen Aufgaben, gut strukturierte Arbeitsabläufe und effiziente Routinen schaffen Erfolgserlebnisse, stärken Ihre Mitarbeiter und sorgen für Sicherheit.
  • Schneller, komplexer, instabiler: Die moderne Welt mutet uns mit ihrem Tempo einiges zu. Die Digitalisierung verändert unser Leben, Krisen fordern uns. Als Unternehmer mit eigenem Betrieb sind Sie es gewohnt, Unsicherheiten auszuhalten und auch schnell auf Veränderungen zu reagieren. Doch das gilt nicht unbedingt für Ihr Team. „Gerade junge Leute, die im Beruf und im Leben in ihre Rolle noch hineinwachsen, fühlen sich oft unsicher“, sagt Peter Holzmaier, Geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens 4smove, das sich auf Mittelstand und Handwerksunternehmen spezialisiert hat. „Für das Privatleben Ihrer Mitarbeiter können Sie nicht sorgen. Aber Sie können sie durch gute Führung und Kommunikation im Betrieb resilienter, also widerstandsfähiger, gegen negative Einflüsse von außen machen.“

    Warum brauche ich resiliente Mitarbeiter?

    Stellen Sie sich ein Segelschiff vor, das bei ruhiger See beständig Fahrt macht. Entspannung an Deck, niemand wird gefordert, auch der Kapitän nicht. Doch plötzlich schlägt das Wetter um, Sturm kommt aus, das Schiff schwankt. „Jetzt kommt es darauf an: Wenn Sie widerstandsfähige und gut aufeinander eingespielte Mitarbeiter haben, dann bekommen Sie Ihr Schiff auch sicher durch den Sturm“, sagt Holzmaier. „Wenn aber nicht jeder seine Aufgaben kennt und sich alle fragen, was zu tun ist, bricht Panik aus.“ Ganz ähnlich sei es im Betrieb: In der Krise zeige sich, wie resilient Betrieb und Mitarbeiter sind. „Wirkliche Kompetenz zeigt sich in der Krise. Und Kompetenz kommt von Können.“

    Fangen Sie bei sich an

    Wenn Sie Ihre Mitarbeiter stärken wollen, dann fangen Sie am besten bei sich selbst an: Wofür stehe ich, was sind meine Werte und woher ziehe ich meine Energie? „Ein Unternehmer prägt seinen Betrieb nach innen und nach außen“, sagt Holzmaier. Wer mit sich im Reinen ist, kann auch Klarheit und Verlässlichkeit in der Führung vermitteln und so Vertrauen bei den Mitarbeitern gewinnen. „Gerade die jungen Leute schauen genauer hin und lesen viel zwischen den Zeilen. Die Mitarbeiter merken, wenn etwas nicht stimmt – und das verunsichert sie.“

    Doch im Betrieb dreht sich nicht alles um Sie: „Der Chef entscheidet, wie geführt wird. Aber ob es funktioniert, entscheiden immer die Geführten“, so Holzmaier. Als Chef müsse man sich daher fragen: Über welche Art der Führung bekomme ich das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten?

    Nehmen Sie Kommunikation ernst

    „Führen bedeutet fragen“, ist Holzmaier überzeugt. Das passiere im Handwerk zu wenig. Betriebe sind auf Aufgaben, Anweisungen und Durchführung orientiert. „Als Chef müssen Sie aber auch Ihre Mitarbeiter wahrnehmen, um die Stärken und Schwächen richtig einschätzen zu können.“ Das funktioniere vor allem über Fragen. „Sie müssen nicht jedes Mal ein langes Mitarbeitergespräch führen“, so Holzmaier. „Nutzen Sie aber möglichst viele Gelegenheiten und versuchen Sie, durch gezieltes Fragen Ideen und Meinungen aus Ihren Mitarbeiter zu holen: Wie würdest Du das angehen? Welche Lösung schlägst Du vor? Mit was kommst Du am besten zurecht?“ Mitarbeiter trauten sich oft nicht, ein Gespräch anzustoßen, obwohl ihnen noch etwas unklar sei. Deshalb sei aktives Fragen wichtig. „Ein konstruktives Feedback sollten Sie dann nicht vergessen“, so Holzmaier.

    Erfolgserlebnisse stärken Ihre Mitarbeiter

    Nichts stärkt einen Mitarbeiter mehr als ein Erfolgserlebnis. „Aber um Erfolg zu haben, muss er auch die richtige Rolle im Betrieb und die richtigen Aufgaben bekommen“, betont Holzmaier. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter gut kennen, ist es leicht, ihnen die richtige Rolle zuzuweisen und nicht den handwerklich Geschicktesten ins Büro zu setzen und den Chaoten mit der Organisation zu betrauen. „Wer in der falschen Rolle steckt, ist schnell überfordert, arbeitet ineffizient und macht Fehler“, sagt Holzmaier. Die Aufgabe des Chefs sei es, die Mitarbeiter an den richtigen Platz zu positionieren, um Erfolge möglich zu machen.  

    Klare Arbeitsabläufe und gute Routinen vermitteln Sicherheit

    Wie laufen in Ihrem Betrieb die Arbeitsprozesse ab? Weiß jeder was zu tun ist? Oder kommen Ihre Mitarbeiter ständig zu Ihnen, um wegen jeder Aufgabe nachzufragen? „Gute Abläufe sind wichtig, denn alles was Routine ist, gibt Sicherheit – so lange die Routine funktioniert und Sinn macht“, sagt Holzmaier.

    Um sich und die Mitarbeiter auf Krisen vorzubereiten, sei es wichtig in normalen Zeiten seine Leute an herausfordernde Aufgaben heranzuführen und eventuelle Schwierigkeiten im Blick zu behalten. „In schwierigen Zeiten kommt das zum Tragen, was vorher aufgebaut wurde“, ist Holzmaier überzeugt. Das kann bedeuten, dass Sie als Chef Ihre Mitarbeiter gut genug kennen, um eventuell Aufgaben anders zu verteilen. Aber es kann auch heißen, dass Ihr Team so eingespielt und resilient ist, dass es mit Ihnen den Betrieb gut durch Krisen steuert – wie eine eingespielte Mannschaft das Schiff durch den Sturm.

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