Auf einen Blick:
- Die Akku-Kapp- und Gehrungssäge GCM 18V-305 GDC Professional konnte die Tester der Tischlerei Haller mit viel Kraft, Präzision und Ausdauer überzeugen.
- Tester David Krüger gefiel besonders die präzise Arbeit mit dem Doppellinienlaser und die exakten Ergebnisse auch bei feineren Arbeiten.
Angetrieben von einem Akku, aber so viel Power wie eine 2.000-Watt-Säge, 305 Millimeter Sägeblattdurchmesser, höchste Schnittleistung ihrer Klasse. Der Blick auf die Produktbeschreibung der Bosch GCM 18V-305 GDC Professional klingt vielversprechend.
Präzises Monster
Aber wie fühlt es sich an, die Akku-Kapp- und Gehrungssäge entlang ihrer Freiheitsgrade zu schwenken, zu kippen und sie an ihrem mächtigen Aluminiumguss-Arm durch das Material zu führen? Holzbearbeiter David Krüger bringt es mit diesen Worten auf den Punkt: „Die Maschine ist ein Monstrum“, sagt er nach einigen Arbeitseinsätzen mit dem Gerät. Ein Monstrum wohlbemerkt, das seinem Nutzer die volle Kontrolle über das Arbeitsergebnis gebe. Neben ihrer schieren Kraft sei die Maschine unheimlich präzise.
Eine kleine Kraftdemonstration zeigt Krüger direkt an einem dicken Stück Bauholz mit einem Querschnitt von 85x75 Millimeter. Für den Gehrungsschnitt stellt er den Tisch auf einen 45-Grad-Winkel ein. Dann löst er die Einschaltsperre, betätigt den Ein-/Ausschalter und fährt das Blatt langsam durch das Holz. Resultat: Ein absolut gerader Schnitt mit sauberem Schnittbild. 104 mal 240 Millimeter betragen die maximal zulässigen Werkstückmaße laut Bosch bei horizontaler Gehrungsverstellung von 45 Grad. In der Ausgangsstellung von null Grad beziffert Bosch die maximale Schnittbreite auf 400 Millimeter und die maximale Schnitthöhe auf 120 Millimeter. In der horizontalen Verstellung gelängen Gehrungsschnitte bis 60 Grad, in der vertikalen bis 47 Grad.
Kapp- und Gehrungssägen setzt die Tischlerei Michael Haller im Alltag auf der Baustelle zwar nicht täglich, aber doch regelmäßig ein. „Meistens nutzen wir sie bei der Fußbodenverlegung“, sagt Krüger.
Perfekt orientiert mit Doppellinienlaser
Was den Holzbearbeiter an der Arbeit mit der Säge beeindruckt hat, war ihre Genauigkeit auch bei feineren Arbeiten, etwa Fußleisten. „Wo es auf saubere Ergebnisse ankommt, arbeitet die Säge sehr präzise“, sagt Krüger. Man müsse nichts nachstellen und die Schnitte würden nicht verlaufen. „Der Schnitt ist genau wie er sein soll und erfordert praktisch keine Nacharbeit“, berichtet er.
Zur Präzision trage auch der Doppellinienlaser bei. Der markiert schon vor dem Eintauchen des Blattes genau die Schnittlinie: Die liegt genau zwischen den beiden Lasermarkierungen. „Der Doppellinienlaser ist wirklich eine große Hilfe, um schnell präzise zu arbeiten“, sagt Krüger. Sägeblattwechsel ließen sich werkzeuglos per Spannschraube vornehmen.
Gelenk-Gleitarm statt Schlitten
Ein besonderes Feature der Kapp- und Gehrungssäge ist ihr Zugmechanismus. Bei der GCM 18V-305 GDC Professional kommt kein Schlitten sondern ein, so Bosch, wartungsfreier Gleitarm aus Aluminium-Druckguss mit kugelgelagerten Gelenken zum Einsatz. Der mache die Säge nicht nur besonders leichtgängig und präzise, sondern erlaube es auch, sie platzsparend direkt an einer Wand zu positionieren.
Der Holzbearbeiter ist generell ein Fan akkubetriebener Werkzeuge. „Dadurch, dass man keinen Stromanschluss für die Kabeltrommeln suchen und diese durch das Gebäude legen muss, entfällt ein zeitraubender Vorbereitungsschritt. Mit Akku-Geräten kann man einfach direkt mit der Arbeit loslegen“, erzählt Krüger. Und wie sieht es mit der Laufzeit der mitgelieferten Akkus aus? Für den Testzeitraum stellte Bosch die Säge inklusive zweier 18V-Procore-Akkus mit acht Amperestunden (Ah) Kapazität der Tischlerei kostenlos zur Verfügung. „Zwei Baustelleneinsätze konnte ich mit einem Akku ohne Wechsel abschließen“, sagt David Krüger. Gesägt wurde dabei nur dünneres Material. Für maximale Laufzeit empfehlen sich Boschs 12-Ah-Akkus mit entsprechend höherer Energiedichte.
Bosch gibt an, mit der GCM 18V-305 GDC Professional die Akku-Säge mit der größten Schnittleistung ihrer Klasse anzubieten. Man habe sie mit drei Hauptwettbewerbersgeräten für 305 Millimeter Sägeblattdurchmesser verglichen. Dabei habe die Boschmaschine bis zu 70 Prozent mehr Schnitte pro Akku-Ladung an einem Fichtenkantholz mit 10 x 10 Zentimetern erreicht. Ein unabhängiges Prüfinstitut habe das bestätigt. Verglichen mit dem besten Wettbewerbsgerät habe die GCM 18V-305 GDC Professional noch 20 Prozent mehr Schnitte erreicht, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit.
Digitale Brücke zum Smartphone
Das digitale User Interface dient unter anderem der vierstufigen Drehzahlvorwahl vom Eco-Modus mit 2.550 Umdrehungen pro Minute im Leerlauf bis zu 4.000 Umdrehungen in der höchsten Stufe. Darüber hinaus verfügt die Säge über sogenannte Connectivity-Funktionen: In Verbindung mit Boschs Bluetooth-Modul GCY 42 könnten Nutzer per Smartphone beispielsweise individuelle Drehzahlstufen festlegen, den Status prüfen, Warnmeldungen einsehen oder eine Registrierung und Personalisierung vornehmen. Die App-Schnittstelle haben die Tischler zur Kenntnis genommen, allerdings nicht ausprobiert. „Für uns sind solche Funktionen nicht kriegsentscheidend“, sagt Krüger.
Würde der Holzbearbeiter irgendetwas an der Maschine verbessern? „Nein, ich muss sagen, das ist eine top Säge“, sagt er. „Insbesondere Betriebe, die öfter mal schnell Bohlen zusägen müssen, dürften damit großen Spaß haben.“
Technische Daten
- Name: GCM 18V-305 GDC Professional
- Akkuspannung: 18V
- Netzgerät-Äquivalenz: 2.000 W
- Leerlaufdrehzahl: 2.550 ‒ 4.000 U/min
- Sägeblatt-Durchmesser 305 mm
- Gewicht inkl. 12 Ah-Akku 27,8 kg
- UVP ohne Akkus: 1.323,00 € zzgl. MwSt.
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