Auf einen Blick:
- Das digitale Energiebuch ist ein Controlling-Instrument. Damit können sich Handwerksunternehmer einen Überblick über Energieverbrauch und Energiekosten im Betrieb verschaffen.
- Je nach Bedarf können einzelne Energieträger analysiert werden. Aber auch Maschinen, Anlagen und Fuhrpark lassen sich mit dem Excel-Tool unter die Lupe nehmen.
- Alles was Nutzer des digitalen Energiebuchs dafür machen müssen: Nach Erhalt der Jahresabrechnung von den Energieversorgern müssen die Daten in die jeweiligen Aufnahmebögen des Excel-Tools eingetragen werden.
Einmal im Jahr flattern die Rechnungen der Energieversorger ins Haus. Viele Handwerksunternehmer nehmen die geforderte Summe zur Kenntnis, überweisen den Betrag und heften die Rechnung ab. Fertig. Dennoch bleibt oftmals das Gefühl, dass die Kosten schon wieder gestiegen sind. Doch liegt das tatsächlich an höheren Preisen oder vielmehr am gestiegenen Verbrauch? Eine Antwort auf diese Frage ist nicht so einfach. Doch es gibt ein kostenloses Tool, das dabei helfen kann: das digitale Energiebuch. Sieben Umweltzentren des Handwerks haben es im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz gemeinsam entwickelt.
Was bringt das digitale Energiebuch?
„Das digitale Energiebuch ist ein praktisches Controlling-Instrument, mit dem Betriebe ihre Kosten und Verbräuche in den Griff bekommen können“, meint Frank-Peter Ahlers, Abteilungsleiter des Zentrums für Umweltschutz bei der Handwerkskammer (HWK) Hannover.
Dafür müssen Betriebe zunächst alle Daten bündeln. Ob Strom, Wärme oder Wasser – alle Daten können sie in das Excel-Tool einpflegen. „Am besten nach Erhalt der Rechnungen“, meint Ahlers. Das sei zwar ein klein wenig Aufwand, aber es müsse auch nur einmal im Jahr gemacht werden. Ist das erledigt, können Betriebe mit der Auswertung beginnen und Ansätze für konkrete Sparmaßnahmen aufdecken.
Bei der Analyse helfen die Grafiken unterhalb der jeweiligen Auswertungsbögen. Zum Beispiel, ist zu sehen, welche CO²-Emissionen der Stromverbrauch auslöst oder in welchem Verhältnis Stromverbrauch und Stromkosten zueinander stehen.
„Liegen die Daten für mehrere Jahre vor, lässt sich ein Trend erkennen“, erläutert Kammermitarbeiter Ahlers. Geht der Verbrauch zurück, könne das zum Beispiel dafür sprechen, dass sich die angefangene Umrüstung auf LED-Beleuchtung lohnt und der Betrieb weitermachen sollte. Ist der Verbrauch gestiegen, könne das eventuell bedeuten, dass die neuen Maschinen nicht so energieeffizient sind, wie der Hersteller behauptet hat.
Wer sollte das Tool nutzen?
Das Führen des digitalen Energiebuchs bedeutet ein paar Minuten Mehrarbeit. Doch der Aufwand lohnt sich nach Einschätzung von Frank-Peter Ahlers – allen voran für diejenigen, die ihre Kosten und Verbräuche in den Griff bekommen wollen.
Das Tool könne vieles, so der Leiter des Zentrums für Umweltschutz. Denn neben den einzelnen Energieträgern könnten Betriebe mit Hilfe des digitalen Energiebuchs auch den Verbrauch von Anlagen, Maschinen und Fuhrpark dokumentieren und anschließend analysieren. Ein Muss ist das allerdings nicht. „Betriebe können alles weglassen, was für sie unnötig ist“, betont Ahlers.
Wer hilft bei Problemen?
Das digitale Energiebuch ist ein Excel-Tool. Das enthält aber nicht nur die einzelnen Auswertungsbögen. Es startet mit allgemeinen Hinweisen sowie detaillierten Erläuterungen zu den einzelnen Funktionen. „Das sollten Nutzer in Ruhe durchlesen, bevor sie Daten eingeben“, sagt Frank-Peter Ahlers. Wer alles verstanden habe, könne loslegen. Und wenn noch Fragen offen sind? Dann sollten sich Unternehmer das digitale Energiebuch einmal erklären lassen, rät Ahlers. Zum Beispiel vom Umweltberater ihrer Handwerkskammer.
Das E-Tool können Sie auf der Website www.energieeffizienz-handwerk.de herunterladen.
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