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Inhaltsverzeichnis

Strategie

4 Tipps: So machen Sie Ihren Betrieb zukunftsfest

Krise, welche Krise? Auch wenn der Himmel für Handwerksbetriebe wolkenlos erscheint, ist jetzt der Zeitpunkt, sich auf Veränderungen vorzubereiten.

Auf einen Blick:

  • Auch wenn Ihr Betrieb derzeit brummt: Ruhen Sie sich nicht auf Ihren Lorbeeren aus. Die nächste Krise könnte Sie sonst böse überraschen.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Unternehmensentwicklung und recherchieren Sie gründlich und umfassend nach neuen Trends und Geschäftsideen.
  • Bauen Sie eine langfristige Strategie auf und lassen Sie sich von kleinen Dellen nicht aus der Ruhe bringen.
  • Entwickeln Sie einen gut durchkalkulierten Plan B, um im schlimmsten Fall schnell reagieren zu können.
  • Vergessen Sie nicht, Ihre Mitarbeiter in Pläne und Strategien einzubeziehen, um sie auf Veränderungen vorzubereiten.

Die Auftragsbücher sind voll, die Mitarbeiter arbeiten auf Hochtouren und die Kunden drängeln. Also alles gut? Hannes Friedl, Inhaber von Homini Creative Consulting, ist anderer Ansicht. „Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit“, sagt er. „Ein Unternehmer, der sich darauf verlässt, dass das jetzt erfolgreiche Geschäftsmodell auch in fünf Jahren noch funktioniert, kann schnell in Schwierigkeiten geraten.“

Als Beispiel nennt er die Autoindustrie mit ihren zahlreichen Zulieferern. „Die Umstellung auf E-Mobilität geht rasant voran. Das wird viele Zulieferer, die nicht rechtzeitig auf andere Geschäftsmodelle umgestellt haben, vor ernste Probleme stellen.“

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Was also tun, um im Zweifelsfall nicht den Anschluss zu verlieren? Hannes Friedl nennt vier wichtige Punkte.

Punkt #1: Nehmen Sie sich Zeit für gründliche und umfassende Recherche

„Ein Unternehmer muss heutzutage viel mehr Zeit in Recherche investieren, als das noch vor zehn Jahren der Fall war“, ist Berater Hannes Friedl überzeugt. „20 Prozent der Arbeitszeit muss er in die Entwicklung seines Unternehmens stecken.“ Einerseits sei so eine drohende Krise leichter zu erkennen. Zum anderen gehe es darum, Trends zu erkennen und zu prüfen, was effizient, zukunftsfähig und krisenfest ist.

Zu einer umfassenden Recherche gehöre es auch, über den Tellerrand hinauszublicken, um Trends wahrzunehmen. „Besuchen Sie Messen, lesen Sie Fachzeitungen angrenzender Branchen, bleiben Sie auf dem Laufenden“, so Friedl. Auch ein Austausch mit anderen Gewerken kann nützlich sein. „Nutzen Sie regionale Unternehmernetzwerke, um auf Ideen zu kommen. Vielleicht ergibt sich so eine Möglichkeit zur Kooperation.“ Allerdings sei es wichtig, sich nicht nur vor der Haustür umzuschauen: „Viele Innovationen finden mittlerweile im Ausland statt“, so der Unternehmensberater.

Punkt #2: Bauen Sie eine langfristige Strategie auf

„Im Handwerk wird oft kurzfristig reagiert, wenn sich die Situation verschlechtert“, kritisiert Hannes Friedl. Die langfristige Strategie – wenn es sie denn gibt – gehe dann schnell über Bord. „Ein Fehler“, meint der Unternehmensberater. „Es ist wichtig, wenn sich eine Delle ankündigt, nicht sofort in Panik zu verfallen und hektisch zu reagieren, sondern Ruhe zu bewahren.“

Eine gut aufgebaute langfristige Strategie helfe, auch in fordernden Zeiten nicht den Überblick zu verlieren. „Wichtig ist, die Strategie auf eine gute Basis zu stellen“, so Friedl. „Setzen Sie sich Zwischenziele, deren Erreichen Sie überprüfen. Stricken Sie einen Investitionsplan, um die Finanzierung im Blick zu behalten.“

Punkt #3: Sorgen Sie für einen Plan B

Im Moment läuft alles super und die Kunden rennen Ihnen den Betrieb ein? Das ist großartig, aber Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass der Erfolg ewig anhält. „Es ist wichtig, in guten Zeiten schon einen Plan B für das Unternehmen zu entwickeln“, sagt Hannes Friedl. Dafür müsse ein Unternehmer sich gründlich Zeit nehmen. „Auch ein Plan B muss gut durchkalkuliert sein und Aussagen über Investitionen, Finanzierung und Personal umfassen.“ Denn neue Ideen umzusetzen, koste erst einmal Geld und schmälere den Gewinn. „Je besser das im Voraus einkalkuliert ist, desto weniger Unruhe kommt auf, wenn das Betriebsergebnis tatsächlich sinkt.“

Diese Doppelstrategie habe zwei Vorteile, so Friedl. Zum einen sei das Unternehmen auf eine Krise bereits vorbereitet und könne schneller reagieren. Zum anderen seien Gespräche mit Banken deutlich leichter zu führen, wenn es dem Unternehmen gut gehe. „Wenn Sie bereits in der Krise stecken, wird es schwierig, Geldgeber zu finden.“

Ebenfalls wichtig: „Erhöhen Sie in guten Zeiten die Eigenkapitalquote“, empfiehlt der Berater. „Eine hohe Eigenkapitalquote spart Zinsen.“ Dass diese derzeit so niedrig sind, werde sich auch wieder ändern.

Punkt #4: Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter ein

Wenn Sie entschieden haben, Ihren Betrieb weiterzuentwickeln, müssen Sie die Mitarbeiter einbeziehen. Sie müssten zum Beispiel begründen können, dass die Jahresleistung niedriger ausfällt, weil der Betrieb wegen der nötigen Investitionen über weniger Geld verfügt. „Sicherlich wird es Mitarbeiter geben, die das nur schwer einsehen oder bei Mitarbeiterbeteiligungen mit dem Geld fest rechnen“, sagt Friedl.

Hier gelte es, die positiven Seiten der Veränderung aufzuzeigen. „Sie sparen ja nicht an der Jahresleistung, um sich ein größeres Auto zu kaufen, sondern um den Betrieb und damit auch die Arbeitsplätze zu sichern.“

Grundsätzlich ist es unwichtig, ob Sie an einer langfristigen Strategie oder an einem Plan B für ein alternatives Geschäftsmodell arbeiten: Kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitern. „Ihre Beschäftigten denken nicht wie ein Unternehmer“, betont Coach Hannes Friedl. „Also müssen Sie alles, was Sie tun wollen, mit Argumenten unterfüttern.“

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