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Handwerkskammer warnt vor gefälschten E-Mails

Sie werden per E-Mail darum gebeten, eine unbezahlte Rechnung nachzureichen und sollen dafür auf einen Link klicken? Das könnte ein Trick sein. So reagieren Sie richtig!

Auf einen Blick:

  • Aktuell sind E-Mails im Umlauf, die die sogenannte „Hwk-stuttgart“ verschickt. Die kommen allerdings nicht von der Handwerkskammer. Die Stuttgarter warnen deshalb vor den gefälschten E-Mails
  • Die Absender bitten darum, eine unbezahlte Rechnung nachzureichen. Dazu sollen die Empfänger auf einen Link in der E-Mail klicken. Nach Einschätzung eines Kammermitarbeiters könnten sich Betriebe mit einem Klick Schadsoftware einfangen.
  • Er hat Tipps für den Umgang mit solchen E-Mails: Den Link nicht anklicken und bei Unsicherheiten beim Absender persönlich nachfragen, ob tatsächlich eine unbezahlte Rechnung vorliegt.

Ein falscher Klick im Netz und der Schaden kann groß sein: Denn Kriminelle nutzen Links und Anhänge in E-Mails immer wieder, um Schadprogramme zu verbreiten. Eine beliebte Masche: Den Empfängern wird vorgegaukelt, sie hätten es mit einer vertrauenswürdigen E-Mail zu tun – zum Beispiel weil sie scheinbar von einem Geschäftspartner oder einer bekannten Organisation stammt. Auf einen solchen Fall ist die Handwerkskammer Stuttgart aktuell aufmerksam geworden und warnt Handwerker vor den gefälschten E-Mails.

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Kommt nicht von der Handwerkskammer: Die E-Mail von der „Hwk-stuttgart“

Doch was ist passiert? Bei der baden-württembergischen Kammer ging kürzlich eine Nachricht ein. Der Absender: die „Hwk-stuttgart“. Das Problem daran: Niemand im Haus hatte diese E-Mail verfasst, außerdem schien deren Inhalt dubios zu sein. Auszüge aus der Mail hat die Kammer deshalb auf ihrer Website veröffentlicht, darin heißt es:

„vom 03.04.2019 fehlt uns Ihre Rechnung über 745,41 Euro. Wären Sie so nett uns diese per Email zukommen zu lassen?“

Auf den kurzen Text folgt ein Link, der angeblich auf die Website der Kammer führen soll. Doch das ist nicht so, wie Thomas Gebhardt von der Handwerkskammer Stuttgart erklärt: „Auf den ersten Blick sieht der Link zwar vertraulich aus“, sagt der Beauftragte für Innovation und Technologie. Doch dahinter verberge sich eine Domain, die im Ausland registriert sei.

Gebhardt vermutet, dass sich Nutzer mit einem Klick auf diesen Link Schadsoftware einfangen könnten, da Kriminelle diese Masche häufiger für solche Zwecke nutzen. Handwerksunternehmern, die auch eine solche E-Mail erhalten, empfiehlt er deshalb: „Klicken Sie den Link auf keinen Fall an.“

Hinweis auf unbezahlte Rechnung per Mail: So gehen Sie damit richtig um!

Aus Erfahrung weiß Kammermitarbeiter Thomas Gebhard, dass es meist gut funktioniert, wenn sich Kriminelle per E-Mail melden und Druck aufbauen – zum Beispiel, wenn es um angebliche Rechnungen geht. „Dieser Trick wirkt besonders gut, wenn Handwerker den Absender kennen oder der Absender seriös erscheint“, sagt der Beauftragte für Innovation und Technologie. Schließlich seien den meisten unbezahlte Rechnungen unangenehm.

Doch wer per Mail auf eine nicht bezahlte Rechnung aufmerksam gemacht wird, sollte nach Einschätzung von Gebhardt grundsätzlich misstrauisch sein. Die Handwerkskammer Stuttgart beispielsweise fordere Betriebe nicht dazu auf, Rechnungen über einen Link einzureichen. Außerdem versende sie grundsätzlich keine Rechnungen per E-Mail.

Doch was sollten Handwerker tun, wenn sie angesichts eines seriösen Absenders verunsichert sind, ob dessen Anliegen nicht doch berechtigt ist? „Rufen Sie dort an und fragen Sie nach“, rät Gebhardt. Alternativ gehe das auch per Mail. Einen wichtigen Tipp sollten Sie in solchen Fällen beachten: „Antworten Sie nicht auf die Nachricht, die bei Ihnen eingegangen ist. Verwenden Sie stattdessen den E-Mail-Kontakt, den Sie sonst auch nutzen.“

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