Einen von drei Teilen der Inflationsprämie haben die Mitarbeitenden der Gemeinhardt Service GmbH im sächsischen Roßwein mit dem Juni-Gehalt bekommen. Doch den meisten im Team von Gerüstbauer Walter Stuber sei nicht bewusst, dass ihr Arbeitgeber die Prämie zahlt. „Sie dachten offenbar, das Geld kommt vom Staat und wir als Unternehmen bekommen es wieder“, berichtet er. In einer Betriebsversammlung habe Stuber schließlich aber darüber informiert, dass das ein Irrglaube ist.
Eigentlich hatte sich der Handwerksmeister ein Dankeschön dafür, dass er mit der Zahlung der Prämie auf Gewinne verzichtet. Immerhin nehme der Betrieb dafür eine sechsstellige Summe in die Hand. „Im ersten Moment war das schon ärgerlich“, sagt Stuber. Doch letztlich überwiege seine Dankbarkeit für die vom Team geleistete Arbeit. Deshalb sei er niemandem böse gewesen.
„Die Preise sind gestiegen und unsere Mitarbeitenden sollen das nicht allein schultern. Wir wollen sie in der Situation finanziell unterstützen“, erläutert der Unternehmer. Finanzielle Sicherheit habe bei seinen Leuten einen hohen Stellenwert. Deshalb zahle der Betrieb auch erheblich über Tarif – den Auszubildenden sogar 20 Prozent mehr.
Dankbarkeit und Wertschätzung: Geben und Nehmen
„Eigentlich reichen die 3000 Euro gar nicht aus – bei den Lebenskosten momentan“, findet Installateur- und Heizungsbauermeister Mirko Hopff. Auch er verteilt den gesamten Betrag für jeden seiner drei Mitarbeiter auf zwei Jahre.
In ihrem wöchentlichen Gespräch habe er das Team darüber informiert, dass jeder die volle Summe erhält. „Wir haben gutes Geld verdient, da will ich meinen Leuten auch etwas zurückgeben“, sagt Hopff. Als selbstverständlich hätten die Mitarbeiter diese Geste nicht gesehen und sich ausdrücklich bedankt. Ihnen sei bewusst, dass die Zahlung der Prämie freiwillig vom Chef kommt.
Nicht zuletzt sieht Hopff die Inflationsprämie für sein Team auch als Motivation. „Es soll auch Wertschätzung ausdrücken für die gute Arbeit und Zusammenarbeit“, sagt der Inhaber von HGT Haus- und Gebäudetechnik aus Gladbeck. Heutzutage komme es darauf an, einen guten Draht zu seinen Mitarbeitern zu haben, ein offenes Ohr und eine intensive Kommunikation, ist Hopff überzeugt.
Tipp: Sie wollen beim Thema Inflationsprämie nichts verpassen? Nutzen Sie den kostenlosen Newsletter von handwerk.com. Jetzt hier anmelden!
Auch interessant: