Feiertag auf einem Wochentag? Wer arbeiten muss, dem steht ein Ruhetag zu.
Foto: Michael Möller - stock.adobe.co
Feiertag auf einem Wochentag? Wer arbeiten muss, dem steht ein voller Ruhetag zu.

Urteil

Feiertagsarbeit: Wie lange dauert ein Ersatzruhetag?

Für Arbeit an einem Feiertag steht Arbeitnehmern ein Ersatzruhetag zu. Ob damit ein Kalendertag oder 24 freie Stunden gemeint sind, entschied jetzt das Bundesarbeitsgericht.

Wer Mitarbeiter an einem Feiertag beschäftigt, der auf einen Werktag fällt, muss ihnen einen Ersatzruhetag gewähren. So regelt es das Arbeitszeitgesetz in Paragraf 11. Was bedeutet das konkret? Genügen 24 Stunden Freizeit oder muss es ein ganzer Tag von null bis 24 Uhr sein? Diese Frage hat das Bundesarbeitsgericht in einem aktuellen Urteil geklärt.

Zu hohe Abfindung gezahlt? Selbst schuld!

Ein Arbeitgeber kann auch bei ungewöhnlich hohen Summen eine Abfindung nicht zurückfordern, urteilte das Landesarbeitsgericht Hamm.
Artikel lesen

Der Fall: Der Mitarbeiter eines Logistikzentrums arbeitete Vollzeit in der Nachtschicht. Seine Arbeitszeit begann abends zwischen 18 und 19 Uhr und endete am folgenden Morgen zwischen 2 und 3 Uhr. Regelmäßig arbeitete er an Feiertagen, die auf einen Wochentag fielen. Als Ausgleich erhielt er einen so genannten Rolltag: Er konnte nach Schichtende freinehmen und erst am Folgetag abends wieder zur Arbeit kommen. Der Mitarbeiter verlangte hingegen einen vollen 24-Stunden-Tag frei und klagte.

Das Urteil: Die Richter am Bundesarbeitsgericht entschieden im Sinne des Mitarbeiters. Nach dem Arbeitszeitgesetz stehe dem Mitarbeiter ein Ersatzruhetag zu. Ein Ersatzruhetag im Sinne des Gesetzes sei ein Werktag, an dem der Arbeitnehmer von null bis 24 Uhr keine Arbeitsleistung erbringen müsse. Ein davon abweichender individueller Zeitraum mit einer Dauer von 24 Stunden – wie der „Rolltag“, den der Arbeitgeber gewährt hatte – genüge nicht, so die Richter. Der Arbeitnehmer befinde sich dann an zwei aufeinanderfolgenden Kalendertagen im Dienst. (Urteil vom 08.12.2021, Az.: 10 AZR 641/19)

[Tipp: Sie wollen beim Thema Arbeitsrecht nichts verpassen? Nutzen Sie den kostenlosen Newsletter von handwerk.com. Jetzt hier anmelden!]

Auch interessant:

Streitfall Krankheit: 10 Urteile, die Sie kennen sollten!

Manche Mitarbeiter täuschen ihre Krankheit nur vor, andere fallen längerfristig aus – beides kann zu Streit im Betrieb führen. 10 Urteile zum Thema Krankheit im Überblick.
Artikel lesen

Hilfe, mein Mitarbeiter hat Urlaub! Was dürfen Arbeitgeber?

Den Mitarbeiter im Urlaub anrufen: Klar doch! Unbezahlter Urlaub: Verweigert! Zuviel Urlaub gewährt: Das kostet! Oder nicht? Was dürfen Chefs wirklich?
Artikel lesen

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Eine Krankschreibung reiht sich an die nächste. Doch nur bei Neuerkrankungen muss der Arbeitgeber länger als sechs Wochen Lohnfortzahlung leisten.

Urteil

Dauerkranke Mitarbeiter – wann entfällt die Lohnfortzahlung?

Wer dauernd neue Erkrankungen beim Arbeitgeber meldet, muss seine Krankenakte offenlegen. Sonst kann der Arbeitgeber die Zahlungen einstellen, entschied das Bundesarbeitsgericht.

    • Personal, Recht, Arbeitsrecht
Ein Arbeitszeugnis muss zugleich wahr und wohlwollend sein. Dass Arbeitnehmende Änderungen verlangen, ist kein Einzelfall.

Urteil

Nach Zoff um Arbeitszeugnis Schlussformel gestrichen – zu Recht?

Mitarbeiter haben kein Recht auf gute Wünsche im Arbeitszeugnis. Ob Chefs sie nachträglich streichen dürfen, entschied das Bundesarbeitsgericht.

    • Personal, Recht, Arbeitsrecht
Privater Chat mit Kollegen bei Whatsapp: Laut Bundesarbeitsgericht ist die Kommunikation nicht immer vertraulich.

Personal

Hetze gegen den Chef im Whatsapp-Chat: Kündigung möglich

Wie privat ist der Austausch von Mitarbeitenden in einer Whatsapp-Chatgruppe? Das Bundesarbeitsgericht hat diese Frage jetzt mit einem Grundsatzurteil beantwortet.

    • Personal, Recht, Arbeitsrecht
Ein Headhunter ist nicht billig. Umso ärgerlicher, wenn der neue Mitarbeiter gleich wieder kündigt.

Personalsuche

Trotz Kündigung: Arbeitgeber trägt die Headhunter-Kosten

Dürfen Sie als Chef einen neuen Mitarbeiter bei Kündigung zur Rückzahlung einer Vermittlungsprovision verpflichten? Das Bundesarbeitsgericht hat eine klare Antwort.

    • Personal, Personalbeschaffung, Recht, Arbeitsrecht