Fehlt beim Bau mehrstöckiger Gebäude die Treppe, kann das die Arbeit verschiedener beteiligter Gewerke hinauszögern. Maurermeister Gerd Müller war dieser Zustand ein Dorn im Auge. „Die Lieferung einer Betontreppe dauerte zuletzt bis zu zwölf Wochen; teilweise müssen die sechs bis acht Tonnen schweren Teile aus Ungarn hertransportiert werden“, sagt er.
Eine Lösung für das Problem fand er in der süddeutschen Loirotec GmbH. Deren Chef, ein Schreinermeister, hat ein System für passgenaue Treppenschalungen entwickelt, die auf der Baustelle aufgestellt und mit Beton ausgegossen werden. Müller war von der Lösung so begeistert, dass er mit einem Partner nun eine Gebietsvertretung von Loirotec für Norddeutschland aufbaut.
„Wir können innerhalb von zehn Tagen die Schalung liefern. Einmal ausgegossen, kann sie nach drei Wochen entfernt werden und die Treppe ist fertig. Als Nottreppe lässt sie sich bereits während der Trocknungszeit nutzen“, erklärt der Maurermeister.
So funktioniert das System: Auf Basis der individuellen Maße des Projektes wird die Schalung mit einer 5-Achs-CNC-Fräse hergestellt, zusammengebaut und inklusive Mindestbewehrung in einem Stück geliefert. 200 bis 300 Kilogramm wiege die Konstruktion für ein Stockwerk. Für Sanierungsprojekte werde sie in mehreren Teilen geliefert, die durch Türen passen. „Inklusive Personalkosten und Logistik spart man mit diesem System wenigstens eintausend Euro gegenüber einer normalen Betontreppe“, sagt Müller.
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