Frédéric Lapierres Forschungsarbeit ermöglicht einen wichtigen Schritt in Richtung Wirtschaftlichkeit  von selbstheilendem Beton.
Foto: Johanna Weber
Frédéric Lapierres Forschungsarbeit ermöglicht einen wichtigen Schritt in Richtung Wirtschaftlichkeit  von selbstheilendem Beton.

Inhaltsverzeichnis

Aus der Forschung

Wie von Zauberhand: Bakterien kitten Risse im Beton

Selbstheilender Beton verschafft Bauwerken eine längere Lebensdauer. Bislang war die dafür erforderliche Produktion von Bakterien zu teuer. Das könnte sich jetzt ändern.

Es klingt wie im Märchen: selbstheilender Beton, der auftretende Risse selbst wieder verschießen kann. Doch mit Magie hat das wenig zu tun. Stattdessen können bestimmte Bakterien dafür sorgen, dass Schäden an Brücken, Türmen oder Gebäuden wieder verschwinden. Denn die Kleinstlebewesen können Calciumcarbonat (Kalk) absondern. Werden Vertreter der Spezies Sporosarcina pasteurii in den Beton gemischt, können sie Risse und Poren im Beton schließen.

Diese „Betondoktoren“ sollen so dafür sorgen, die Lebensdauer von Bauwerken zu verlängern, und könnten vor allem dort zum Einsatz kommen, wo Reparaturen nur schwer durchzuführen sind. Der Weg zum kommerziellen Einsatz auf der Baustelle ist allerdings noch weit, denn die dafür nötige Produktion großer Mengen von Bakterien ist derzeit noch aufwändig und teuer.

Das könnte sich bald ändern: Frédéric Lapierre ist es in seiner Doktorarbeit an der Hochschule München gelungen, ein effektives Kultivierungsverfahren zu entwickeln, um das Problem zu lösen. Er fand heraus, unter welchen Bedingungen sich die Bakterien besonders gut vermehren. Auf diesen Erkenntnissen hat Lapierre ein einfach umsetzbares Verfahren entwickelt, das die Produktion der Mikroorganismen um das Fünffache steigert. „Durch die gesunkenen Herstellungskosten wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Industrialisierung der Biozementierung schaffen, um nachhaltige Anwendungen in der Bauindustrie und der Umwelttechnik zu etablieren“, sagt der Wissenschaftler.

Tipp: Sie interessieren sich für alle Themen rund um das Handwerk? Mit dem Newsletter von handwerk.com sind Sie bestens unterhalten. Jetzt anmelden!

Auch interessant:

Roboter drucken weltweit ersten Beton-Schwibbogen

Forschungsteam der TU Chemnitz stellten mit Robotern per 3D-Druck einen Schwibbogen aus faserbewehrtem Beton her.
Artikel lesen

Baubetrieb druckt Mehrfamilienhaus: So sieht das Werk aus

Fabian und Sebastian Rupp haben sich dem 3D-Betondruck verschrieben. In Bayern haben sie ihr erstes Mehrfamilienhaus gedruckt – das erste in Europa.
Artikel lesen

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Big Apple statt Betriebsalltag: 30 Hairstylisten aus Deutschland waren in diesem Jahr bei der Fashion Week in New York

Panorama

Zaubern auf der New York Fashion Week

30 Friseurinnen, Fashion Shows im Stundentakt und jede Menge Trubel hinter den Kulissen. Diese beiden Handwerkerinnen waren dabei und berichten von ihrem Einsatz.

    • Panorama
Auf Missstände aufmerksam zu machen, lohnt sich: Johanna Röh hat nicht nur eine Debatte angestoßen, sondern hat für ihr Engagement eine Auszeichnung bekommen.

Politik und Gesellschaft

Tischlermeisterin Johanna Röh erhält Bonhoff-Preis

Mutterschutz für Selbstständige gibt es bislang nicht: Tischlermeisterin Johanna Röh kämpft dafür, dass sich das ändert. Für ihr Engagement wurde sie jetzt ausgezeichnet.

    • Politik und Gesellschaft
Eine Auftragsvergabe per Online-Portal können sich vor allem Jüngere und Frauen vorstellen.

Strategie

Online-Portale: Wie beliebt sind My-Hammer und Co?

Digitale Auftragsportale könnten Handwerkern neue Aufträge verschaffen. Eine Studie zeigt jedoch: Bei der Nutzung durch Kunden ist noch Luft nach oben.

    • Marketing und Werbung, Online Marketing, Strategie
Mit Bots effizienter im Büro: Prozessautomation kann wiederkehrende Aufgaben auch im Handwerk übernehmen.

Digitalisierung + IT

5 Tipps für mehr digitale Effizienz im Handwerk

Digitales Aufmaß, Datenbrillen fürs Team oder ein Bot im Büro? Im Handwerk gibt es viele Wege, die Produktivität zu steigern. 5 Lösungen, die Sie kennen sollten.

    • Digitalisierung + IT