- Seit Anfang 2020 gibt es die Fortbildungsbezeichnung Bachelor Professional. Die Bezeichnung ergänzt unter anderem den Meistertitel.
- Wer darf sich im Handwerk Bachelor nennen? Und wie wird der Titel korrekt benutzt? Hier sind 9 Antworten zum Bachelor Professional vom Zentralverband des Deutschen Handwerks.
Bachelor Professional – diese Abschlussbezeichnung hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2020 eingeführt. Im Handwerk können sich Meister jetzt zusätzlich auch mit dem Titel Bachelor Professional schmücken. Doch diese neue Bezeichnung – die der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung Ausdruck verleihen soll – spaltet nach wie vor die Gemüter: Manche Handwerksmeister können sich partout nicht vorstellen, den Titel zu nutzen, wie eine aktuelle Umfrage auf handwerk.com zeigt. Andere sehen in der neuen Bezeichnung eine echte Bereicherung. Aber was gilt eigentlich rechtlich? Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Handwerkerfragen.
[Tipp: Bleiben Sie bei politischen Entscheidungen, die das Handwerk betreffen auf dem Laufenden – mit dem kostenlosen handwerk.com-Newsletter. Jetzt hier anmelden!]
Dürfen alle Handwerksmeister den neuen Titel nutzen?
Als erster hatte es Feinwerkmechaniker Thomas Diedert schwarz auf weiß: Laut Zeugnis ist er Meister und Bachelor Professional. Er darf also beide Titel nutzen. Aber was ist mit Handwerkern, die ihren Meister schon länger haben, dürfen die sich auch Bachelor Professional nennen? Die Antwort des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Den Titel können alle Personen führen, die eine Meisterprüfung im Handwerk bestanden haben.“ Weitere Voraussetzungen seien nicht zu erfüllen.
Müssen Handwerker den neuen Titel nutzen?
Laut ZDH kann jede Person selber bestimmen, welchen Titel sie im Geschäftsverkehr nutzen möchte. Das bedeutet für Meister: Sie können wahlweise ihren Meistertitel oder den Bachelor Professional nennen, aber sie können auch beide Titel verwenden.
Doch muss dabei ein Titel mit Vorrang genannt werden? „Beide Titel sind gleichwertig“, so der ZDH. Das bedeutet: Es gibt kein Rangverhältnis zwischen den Titeln.
Wie wird der neue Titel korrekt verwendet?
Ob Dachdeckermeister, Fliesenlegermeister oder Maurermeister – wie der Meistertitel korrekt benutzt wird, ist hinlänglich bekannt. Aber wie ist es mit dem neuen Zusatztitel? Laut ZDH wird er immer wie folgt verwendet: „Bachelor Professional im xxx-Handwerk“. Somit kann sich beispielsweise ein Meister im Fliesenlegerhandwerk „Bachelor Professional im Fliesenlegerhandwerk“ nennen.
Kommentar