Auf einen Blick:
- Die Corona-Krise betrifft laut einer Umfrage das Handwerk in allen Gewerken durch Umsatzeinbrüche, Auftragsstornierungen, fehlende Mitarbeiter und Lieferengpässe.
- Am stärksten sind die persönlichen Dienstleister wie Frisöre und Kosmetiker betroffen, die Lebensmittelgewerke und das Kfz-Handwerk. Doch auch die Bau- und Ausbaugewerke bekommen die Krise zu spüren.
- Viele Betriebe reagieren auf die Herausforderungen mit dem Abbau von Überstunden und Urlaub. Doch 58 Prozent haben auch schon Kurzarbeitergeld beantragt,
Eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) unter fast 5.000 Handwerksbetrieben zeigt, wie stark sich die Folgen der Corona-Krise auch im Handwerk bemerkbar machen.
So stark geht der Umsatz zurück
Mehr als 70 Prozent der Befragten berichten laut ZDH-Umfrage von Umsatzrückgängen. Im Durchschnitt sei der Umsatz um 53 Prozent zurückgegangen. Am stärksten sind die Gesundheitshandwerke, das Kfz Handwerk und die persönlichen Dienstleistungshandwerke betroffen.
Die höchsten Umsatzrückgänge melden die persönlichen Dienstleistungshandwerke mit 88 Prozent und die Gesundheitshandwerker mit 76 Prozent. Im Kfz-Handwerk liegen sie bei 57 Prozent.
Weniger stark betroffen sind die Bau und Ausbaugewerke mit 40 und 45 Prozent. Bei Handwerkern für den gewerblichen Bedarf liegt der Umsatzrückgang bei 45 Prozent.
Aufträge werden storniert
Insgesamt berichten 55 Prozent der befragten Betriebe von Stornierungen. Auch hier sind die Lebensmittelgewerke, Dienstleistungshandwerke und Kfz-Betriebe am stärksten betroffen.
Die Quote der stornierten Aufträge am gesamten Auftragsbestand liegt laut ZDH-Umfrage derzeit bei 45 Prozent.
Die höchsten Stornierungsquoten verzeichnen die persönlichen Dienstleistungshandwerke (82Prozent) und die Gesundheitshandwerk (60 Prozent). Die Bau- und Ausbaugewerke wie auch die Handwerke für den gewerblichen Bedarf melden eine Stornierungsquote von rund einem Drittel.
Personalmangel, Betriebsschließungen, Materialengpässe
Personalengpässe betreffen viele Gewerke – durch erkrankte oder unter Quarantäne stehende Mitarbeiter wie auch durch Mitarbeiter, die ihre Kinder betreuen müssen. Insgesamt liegt der Anteil der betroffenen Mitarbeiter an der gesamten Belegschaft bei 33 Prozent.
Den höchsten Anteil melden die persönlichen Dienstleistungshandwerke (72 Prozent). In den Gesundheitshandwerkern liegt der Anteil bei 50 Prozent, bei den Bau- und Ausbaugewerken bei 30 Prozent.
Behördlich angeordnete Betriebsschließungen betreffen der Umfrage zufolge vor allem die Gewerke mit Ladenlokalen. Der Anteil der betroffenen Betriebe liegt derzeit bei 16 Prozent und „dürfte weiter zunehmen“. Am stärksten betroffen sind die persönlichen Dienstleister im Handwerk, von denen bundesweit 76 Prozent die Betriebe schließen mussten.
Probleme bereitet vielen Betrieben die Versorgung mit Materialien, Vorprodukten und Betriebsmitteln. Dies betrifft 31 Prozent aller Handwerksbetriebe und führt zu einer Angebotsverknappung und damit zu Umsatzrückgängen.
Vergleich zur Vorwoche: Auswirkungen von Corona nehmen zu
Viele Betriebe berichten davon, dass die Auswirkungen der Corona-Krise noch einmal zugenommen hätten.
- 58 Prozent der Betriebsinhaber melden, dass der Umsatzrückgang innerhalb einer Woche zugenommen habe.
- 54 Prozent berichten von einer Zunahme der Auftragsstornierungen.
- 26 Prozent berichten von einem weiteren Rückgang der verfügbaren Personalkapazitäten.
So reagieren die Betriebe auf die Corona-Krise
Das Handwerk findet viele Wege, um auf die Herausforderungen der Corona-Krise zu reagieren:
- Abbau von Arbeitszeitkonten und Überstunden: 42 Prozent
- Anordnung von Urlaub: 43 Prozent
- Beantragung von Kurzarbeitergeld: 58 Prozent
- Kündigungen von Mitarbeitern sind für 11 Prozent vorstellbar.
- Eine vorübergehende Schließung des Betriebs können sich 18
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