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Internetauftritt

Erfolgreiche Website: Diese 4 Tipps sollten Handwerker beachten

Konkrete Infos zu Dienstleistungen anstatt eines „Bauchladens“ im Netz: Wer Kunden über die Website erreichen will, sollte seine Kernkompetenzen mit Text und Bild gezielt in Szene setzen.

  • Kaum ein Kunde beauftragt noch einen Handwerker, ohne sich vorher seine Website anzuschauen und sich über Dienstleistungen und Produkte zu informieren.
  • Eine Handwerker-Website sollte deshalb nicht mehr nur eine „Visitenkarte“ im Netz sein, sondern konkrete Leistungen und Angebote zeigen – mit authentischen und professionellen Fotos.
  • Wichtig sind einer Marketing-Expertin zufolge besonders die Aspekte Zielgruppenansprache, die Sichtbarkeit im Netz und ein authentischer Auftritt. Damit sprechen Betriebe nicht nur Kunden, sondern auch potenzielle Mitarbeiter an.
  • Immer mehr Handwerksbetriebe sind mit einer Website im Netz vertreten. Doch nicht immer sprechen sie auch ihre Wunschzielgruppe an. Oder Kunden finden nicht das, was sie suchen – und klicken binnen Sekunden wieder weg. „Eine professionelle Handwerker-Website, auf der Kunden sofort erfassen, welche konkreten Leistungen ein Betrieb bietet, wird immer wichtiger“, sagt Claudia Schimkowski, Inhaberin der AHA Agentur fürs Handwerk GmbH in Plochingen.

    Reichte es vor Jahren noch aus, überhaupt eine Internetpräsenz zu haben, entscheide heute die Qualität der Website über den Erfolg eines Unternehmens maßgeblich mit. Ein „Hallo, schön, dass Sie da sind“ reiche deshalb nicht mehr aus, betont die Marketingexpertin. Begründung: Die Kunden seien immer anspruchsvoller, wollen auf einen Blick sehen „Hier bin ich richtig“ und die Konkurrenz im Netz ist nur einen Mausklick entfernt. Haben Kunden das Gefühl, dass sie es mit einem Fachmann für ihr konkretes Anliegen zu tun haben, seien sie auch bereit, mehr Geld für eine Handwerksleistung zu bezahlen.

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    Zielgruppenansprache und Sichtbarkeit sind das A & O

    „Fast alle Kunden informieren sich im Internet, bevor sie einen Handwerker beauftragen“, weiß Schimkowski. Oft hätten sie schon eine Vorstellung davon, was sie sich wünschen. „Je konkreter Sie deshalb Ihr Leistungsspektrum beschreiben, desto eher werden potenzielle Kunden bei Ihnen fündig“, betont sie. Deshalb sei eine gute und intensive Vorarbeit für eine Website besonders wichtig.

    In der Vorarbeit sollten sich Unternehmer Fragen stellen wie: Was ist meine zentrale Leistung? Was möchte ich verkaufen? Welche Zielgruppe möchte ich erreichen? Was sind meine Ziele?

    Schimkowski nennt drei Faktoren, die eine erfolgreiche Handwerker-Website heutzutage ausmachen:

    1. Ansprache der Zielgruppe

    „Stellen Sie auf Ihrer Website heraus, welche Dienstleistungen und Produkte Sie anbieten“, rät sie. Wenn Kunden etwas Bestimmtes suchen, wollen sie es schnell finden. Das bedeutet: Die zentrale Leistung sollte auf der Startseite, zumindest als Anreißer, zu finden sein und optisch ansprechend aufbereitet sein. Dazu sollte eine inhaltliche Beschreibung stehen, über die sich Kunden - bei Bedarf auch durch einen weiteren Klick - intensiver informieren können.

    2. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen

    Wer im Netz gefunden werden will, muss seine Seite für die Suchmaschinen optimieren. Wichtig sei dabei, dass sie für mobile Endgeräte optimiert ist, also per Smartphone oder Tablet ohne Qualitätsverluste erreicht werden kann. Zudem sollten Handwerksbetriebe eine Art „Stichwortteppich“ rund um die zentrale Leistung formulieren und die Texte und Bildunterschriften auf diese Stichworte hin optimieren. Das steigere die Sichtbarkeit. Schimkowskis Tipp: „Vergessen Sie nicht, die Stichworte auch in Verbindung mit der Ortsangabe zu verknüpfen.“ Denn meist suchten Kunden eine konkrete Handwerksleistung in Verbindung mit ihrem Wohnort.

    3. Authentizität

    Besonders für die Anzahl von Kundenanfragen und die Werbung neuer Mitarbeiter ist die Echtheit einer Website entscheidend, weiß die Marketing-Fachfrau. „Je konkreter eine Website einen Einblick in den Betrieb gibt, desto authentischer ist sie.“ Deshalb rät Schimkowski zur Verwendung von Mitarbeiterfotos in Arbeitssituationen in der Werkstatt oder im Büro des Betriebs. „Viele Kunden freuen sich, wenn sie die gleichen Gesichter dann auch bei ihnen vor Ort wiedererkennen“, betont sie. Auch echte Baustellenfotos als Referenzen kämen gut an.  

    4. Diese Rubriken sollte eine Website haben

    Neben den Hauptleistungen auf der Startseite, braucht es ein Navigationsmenü. Folgende Punkte sollten Sie mindestens einplanen, rät die Agenturchefin.

    News/Aktuelles: In dieser Rubrik können Sie über Termine und Veranstaltungen berichten, die Sie oder Ihr Team wahrgenommen haben. Es können beispielsweise Fotos von Messebesuchen mit kurzen Texten sein oder aber auch der Tag der offenen Tür in Ihrem Betrieb. Zudem gehören auf die Newsseite Weiterbildungen der Mitarbeiter und Teamevents. „Machen Sie auch Ihr Engagement deutlich“, betont Schimkowski. Viele Handwerksbetriebe engagierten sich in Sportvereinen oder gemeinnützigen Verbänden vor Ort. „Zeigen Sie das, das zahlt auf die Mitarbeiterbindung ein und Kunden sowie potenzielle Arbeitnehmer bekommen einen Einblick in die Philosophie Ihres Unternehmens“, sagt die Marketing-Expertin.

    Wichtig sei, dass Sie den Bereich regelmäßig aktualisieren, beispielsweise einmal im Monat, rät Schimkowski. Sind Informationen unter „Aktuelles“ vom Vorjahr oder noch älter, sei das für die Außendarstellung des Betriebs nicht vorteilhaft.

    Über uns: Lassen Sie im „Über uns“ Ihre Kunden wissen, was Sie als Unternehmen ausmacht und wofür Sie stehen. „Ein paar Infos zur Firmengeschichte und zur Philosophie des Betriebs eignen sich hier gut“, sagt Schimkowski. Fotos von dem Chef oder der Chefin und den Ansprechpartnern am Telefon sind hier ebenso willkommen. „Wenn Sie nicht jeden Mitarbeiter mit Bild und Namen zeigen wollen, können Sie auch Teams zeigen“, sagt die Expertin. Beispielsweise den Innendienst, die Teams auf den Baustellen oder die Azubis auf je einem Gruppenbild. Wichtig: Zeigen Sie, dass die Mitarbeiter bei Ihnen Spaß haben – das spricht Kunden sowie potenzielle Mitarbeiter an.

    Kontakt: Eine für Sie gängige Kontaktmöglichkeit sollte gut sichtbar auf der Startseite und allen Unterseiten Ihrer Website zu finden sein. „Betriebe müssen sich entscheiden, auf welchem Weg sie am liebsten kontaktiert werden wollen, telefonisch, per E-Mail oder Messenger“, sagt die Beraterin. Und diese Kontaktmöglichkeit sollte sofort sichtbar sein. Auf keinen Fall sollten Besucher der Website die Kontaktdaten im Impressum oder anderswo suchen müssten. Eher klicken sie wieder weg und der Betrieb vergibt die Chance auf einen erfolgreichen Kundenkontakt.

    Tipp: Geben Sie eine Telefonnummer an, müssen Sie sicherstellen, dass jemand die Anrufe entgegennimmt oder sich zeitnah zurückmeldet. Sonst sei das Vertrauensverhältnis gestört. Bei Anfragen per E-Mail sollte zumindest zeitnah eine Bestätigung rausgehen, dass die E-Mail angekommen ist und die Mail schnell beantwortet wird.  

    Jobs: In Zeiten des Fachkräftemangels sind viele Handwerksbetriebe auf der Suche nach Personal. Wenn Sie Mitarbeiter suchen, sollten Sie diesen Unterpunkt auch im Menü Ihrer Website einrichten. Dort bündeln Sie neben den Stellenausschreibungen auch Informationen, die Sie potenziellen Mitarbeitern über Ihren Betrieb geben wollen. „Machen Sie auf die Vorzüge eines Handwerksbetriebs beispielsweise gegenüber der Industrie aufmerksam“, rät Claudia Schimkowski. Oder lassen Sie zufriedene Mitarbeiter zu Wort kommen, die derzeit bei Ihnen arbeiten.

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    Foto: Privat Tipp der Marketing-Expertin Claudia Schimkowski: Setzen Sie auf einen authentischen Web-Auftritt mit konkreten Infos über Ihre Dienstleistungen und Fotos vom Team und Ihren wirklichen Baustellen.

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