Für Unternehmer Christian Laufer ist es selbstverständlich, dass er Überstunden bezahlt. Die kalkuliere er in die Aufträge bewusst mit ein.
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Für Unternehmer Christian Laufer ist es selbstverständlich, dass er Überstunden bezahlt. Die kalkuliere er in die Aufträge bewusst mit ein.

Arbeitszeiten

Überstunden vergüten: „Eine Frage der Kalkulation“

Wenn es vor- oder nach Feierabend Dringendes zu tun gibt, packen die Monteure in diesem Betrieb mit an. Und für den Chef ist klar: „Das ist Arbeitszeit und die bezahle ich.“

3 Fragen an Christian Laufer, Geschäftsführer der Erwin Laufer Heizungsbau GmbH in Wolfsburg.

Wann beginnt bei Ihnen der Arbeitstag?

Christian Laufer: Offizieller Arbeitsbeginn für die Monteure ist 7 Uhr. Meistens sind alle etwas eher da und wir unterhalten uns darüber, was aktuell los ist. Da geht es auch um private Themen. Ich empfinde das als einen angenehm lockeren Einstieg in den Tag. Außerdem kann ich dann die Stimmung im Team besser einschätzen.

Um 7 Uhr beginnen wir dann, die Fahrzeuge zu beladen und die Routen einzuteilen. Das dauert meistens 15 bis 20 Minuten. Im Anschluss rollen die Autos vom Betriebshof in Richtung Baustelle.

Machen Ihre Leute immer pünktlich Feierabend?

Laufer: Das kommt drauf an: Meistens kommen alle kurz vor 17 Uhr von der Baustelle wieder und schaffen es, die Autos so zu verlassen, dass sie sauber und einsatzfähig für den nächsten Tag sind. Doch nicht immer klappt das. Wenn wir beispielsweise Bauschutt entsorgen, bleibt die Schleife über die Deponie nicht aus. Das kann auch mal eine halbe Stunde länger dauern.

Arbeitsbeginn 7 Uhr: Dürfen Betriebe verlangen, dass Mitarbeitende früher da sind?

15 Minuten vor Arbeitsbeginn im Betrieb sein: Das dürfen Chefs von ihrem Team verlangen, wenn sie folgende Bedingungen erfüllen.
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Vergüten Sie Überstunden?

Laufer: Selbstverständlich. Wenn die Monteure ausgebaute Materialien entsorgen, ist das Arbeitszeit und die wird auch bezahlt. Wir versichern unseren Kunden, dass wir fachgerecht entsorgen und das nehmen wir ernst. Letztendlich ist es an mir, zu kalkulieren, wie der Aufwand beispielsweise für die Entsorgung ist. Ich preise das ein und die Arbeitszeit meiner Mitarbeiter ist da natürlich mit bedacht. Ihnen entsteht deswegen kein finanzieller Nachteil.

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