Drei Fragen an Andreas Marwede Tischlermeister aus Hannover:
Welche Erfahrungen haben Sie mit Mitarbeitenden der „Generation Z“ gemacht?
Andreas Marwede: Die jungen Menschen sind offen, freundlich und sehr engagiert. Wir haben einen jungen Gesellen und eine junge Auszubildende in der Werkstatt. Beide konnten wir schnell ins Team integrieren. Das hat gut funktioniert, weil wir mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren können und wollen. Ich habe gelernt, dass es nicht gut ankommt, wenn ich den Chef raushängen lasse.
Außerdem sind sie sehr offen und dankbar für Gespräche, die über den Betriebsalltag hinausgehen. Wir unterhalten uns bewusst auch über private und persönliche Themen. Das macht richtig Spaß und wir lernen uns so besser kennen. Und wir können für die Mitarbeiterführung wichtige Impulse mitnehmen.
Was bieten Sie den jungen Menschen, das sie zufrieden und glücklich macht?
Marwede: Das ist leichter, als wir dachten. Die Tatsache, dass wir seit einiger Zeit – wenn möglich – keine Überstunden machen, spielt uns in die Karten. Die Generation Z legt großen Wert auf die Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Mit einem pünktlichen und planbaren Feierabend können wir viel für ihre Zufriedenheit tun.
Die beiden jungen Mitarbeitenden legen auch besonderen Wert auf die Anerkennung ihrer Arbeit und ihnen sind Herausforderungen und Abwechslung wichtig. Darauf gehen wir ein, indem wir ihnen zum Beispiel die Verantwortung für konkrete Themenbereiche übertragen. Der enge Austausch ist dabei wichtig, um die Bedürfnisse genau zu verstehen und auf sie einzugehen.
Was zeichnet die Generation Z aus Ihrer Sicht noch aus?
Sie haben weniger Berührungsängste: Sie kommen beispielsweise direkt auf uns zu, wenn sie Verbesserungsvorschläge haben. Ganz konkret war es so, dass unser junger Mitarbeiter an einem Wochenende einen dienstlichen Anruf auf seinem privaten Handy hatte. Daraufhin sprach er uns an und fragte, ob er ein Diensthandy bekommt – um Arbeit und Freizeit bewusst zu trennen.
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