„Regeln nützen, Überreglementierung schadet“ – davon sind die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf sowie die Spar- und Volksbanken der Region überzeugt. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 haben sie gemeinsam eine Kampagne mit neun überspitzten und humorvollen Filmen gestartet. Darin zeigen sie Beispiele für überbordende Bürokratie, die Handwerksbetriebe belasten.
Schauspieler Christoph Tiemann hat für die Videos Kreditinstitute und Unternehmer verschiedener Gewerke besucht. Von einem Bauunternehmer will er etwa wissen, ob heute nicht mehr so schnell gebaut wird wie früher. Wegen diverser Auflagen und Schutzmaßnahmen dauere heute alles länger, so die Antwort. Ob Anträge bei Behörden oder Baustellenkontrollen – der Firmenchef berichtet aus seinem Alltag und hat ein absurd anmutendes Beispiel für unnötige Zeitfresser im Arbeitsalltag parat: Seine über 50-jährigen Mitarbeiterinnen hätten mal über Arbeitssicherheit bei Schwangerschaften aufgeklärt werden sollen.
Per se gegen Bürokratie richtet sich die Kampagne nicht, wie die Kreishandwerkerschaft und die Banken betonen. Bürokratie sei in einem funktionierenden Wirtschaftssystem ebenso unabdingbar wie Ordnung, Gesetze und Regeln. Wogegen sie sich wehren wollen, ist „das Übermaß an Bürokratie und Vorschriften, die die Betriebe bis zur Existenzgefährdung blockieren“. Der Kreishandwerkerschaft zufolge gehen in einigen Handwerksbranchen bis zu 40 Prozent des Arbeitstages für das Erstellen von Statistiken und Dokumentationen drauf.
Die Kampagnen-Videos sind unter ueberreglementierung-abbauen.de zu finden.
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