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Intransparent und unkommunikativ? So ein Führungsstil hat negative Auswirkungen auf Ihren Betrieb.

Inhaltsverzeichnis

Strategie

7 Fehler in Ihrem Führungsstil und wie Sie sie vermeiden

Fehler bei der Führung Ihres Betriebes wirken sich auf alle Bereiche aus. Mit unseren Tipps vermeiden Sie 7 große Fehler in Ihrem Führungsstil.

Auf einen Blick:

  • Fehler in Ihrem Führungsstil wirken sich negativ alle Bereiche im Betrieb aus.
  • Wenn Sie sich über Ihre Ziele nicht im Klaren sind, können Sie diese mit Ihrem Team nicht erreichen.
  • Klären Sie Ihre Aufgaben im Betrieb – nicht für alles ist der Chef zuständig.
  • Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Mitarbeiter und Ihre Fähigkeiten genauer kennenzulernen. Nur so können Sie jeden an den richtigen Platz setzen
  • Es muss nicht immer das ganz große Rad sein, an dem Sie drehen. Unterschätzen Sie die Wirkungen kleiner Veränderungen nicht.

Schlechte Arbeitsergebnisse, unmotivierte Mitarbeiter, ein hoher Krankenstand sind meist das Ergebnis eines schlechten Führungsstils. Um dem vorzubeugen, sollten Sie die Führung Ihres Betriebs im Blick behalten. Mit den Tipps unseres Experten Peter Holzmaier können die größten Fehler vermeiden.

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Fehler 1: Sie haben kein klar definiertes Ziel

„Das Unternehmensziel im Handwerk oft mit den persönlichen Zielen des Inhabers verbunden“, sagt Peter Holzmaier, Geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens 4smove, das sich auf Mittelstand und Handwerksunternehmen spezialisiert hat. Doch oft seien diese Ziele unklar. „Wenn ich aber selbst nicht weiß, wohin ich mit meinem Betrieb und meinen Leuten will, kann ich auch nicht wirkungsvoll führen“, so Holzmaier.

Sein Tipp: „Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und gewinnen Sie Klarheit: Wo stehe ich selbst? Was sind meine Ziele? Wenn Sie auf diese Fragen eine Antwort haben, können Sie diese Klarheit auch in Ihren Führungsstil zeigen.“ Schaffen Sie sich dafür zwei bis drei Tage Zeit außerhalb – an einem guten Platz, empfiehlt Holzmaier. „Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner oder Partnerin und einem qualifiziertem externen Berater, wo die berufliche Reise hingehen soll.“

Fehler 2: Zu viele Aufgaben landen immer wieder bei Ihnen

Was sind eigentlich Ihre Aufgaben im Betrieb? Unternehmensentwicklung, Strategieplanung, Mitarbeiterführung – auf jeden Fall. Aber müssen Sie wirklich jedes Kundengespräch selbst führen? „Viele Führungspersonen im Handwerk klagen über zu wenig Zeit, um sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern“, sagt Berater Holzmaier. „Aber gleichzeitig kümmern sie sich um Aufgaben, die auch andere übernehmen können.

Sein Tipp: „Legen Sie fest, welche Aufgaben wirklich nur von Ihnen erledigt werden können. Alle anderen delegieren Sie an Ihre Mitarbeiter. Klären Sie in einem zweiten Schritt, wer diese Aufgaben im Urlaubs-, Krankheits- oder Notfall übernehmen kann und wie diese Personen darauf vorbereitet werden können.“

Fehler 3: Sie kennen Stärken und Schwächen Ihre Mitarbeiter nicht gut genug

Ein Team funktioniert am besten, wenn jeder die Aufgabe übernimmt, die er am besten kann. Das ist nicht nur in einer Fußballmannschaft so, sondern auch im Betrieb. Aber: Kennen Sie die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter, um sie richtig einzusetzen? „Wenn es an Zeit mangelt, vergessen viele Chefs im Handwerk wie wichtig es ist, die Mitarbeiter zu beobachten: Passen die Teams gut zusammen, die ich losschicke? Wer im Team übernimmt auf der Baustelle welche Aufgabe? Ist das immer die beste Arbeitsaufteilung oder ist sie eher zufällig entstanden?“, so Holzmaier.

Sein Tipp: Sehen Sie sich die Arbeitsergebnisse Ihrer Mitarbeitet gezielt daraufhin an, ob die Aufgaben ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechen. „Natürlich muss jeder auch Aufgaben übernehmen, die nicht 100 Prozent zu ihm passen. Aber wenn ich als Chef weiß, wer was kann und was jemand ins Team einbringt, kann ich die Arbeit passend verteilen. Das motiviert das Team und es liefert gute Ergebnisse“, ist der Berater überzeugt.

Fehler 4: Sie fragen Ihre Mitarbeiter nicht nach Lösungen und Ideen

Es treten immer wieder die gleichen Probleme auf, aber Sie finden keine Lösung? Die Experten dafür arbeiten schon bei Ihnen. „Die Mitarbeiter haben oft gute Ideen, aber um sie zu erfahren, muss der Chef fragen“, meint Holzmaier. Oft hätten Mitarbeiter eine gewisse Scheu vor dem Chef, manche seien eher introvertiert oder schnell entmutigt, wenn eine ihrer Idee nicht sofort umgesetzt wird.

Sein Tipp: Behalten Sie die Kommunikation mit Ihrem Team im Blick. „Kommunikation besteht in diesem Fall vor allem aus Fragen und Zuhören“, so Holzmaier. „Diskutieren Sie die Ideen und geben Sie ein Feedback für die Umsetzung.“

Fehler 5: Sie treffen intransparente Entscheidungen

Ihre Mitarbeiter wissen nicht, wie Entscheidungen zustande kommen und wie der Betrieb seine Kosten deckt? Ein Fehler, meint Berater Holzmaier. „Transparenz ist ein wichtiges Elemente in der Führung.“ Ein Beispiel sei die Zusammensetzung der Stundensätze, die der Betrieb Kunden in Rechnung stellt. „Das ist ja ein Vielfaches dessen, was beim Gesellen netto pro Stunde bleibt. Das kann zu Unverständnis und Ärger führen.“

Sein Tipp: Trauen Sie Ihren Mitarbeitern ruhig zu, dass sie betriebliche Abläufe verstehen – wenn man sie ihnen erklärt. „Sie können beim Thema Stundensätze erläutern, welche Summen der Betrieb erwirtschaften muss, um alle Kosten zu decken“, so Holzmaier.

Fehler 6: Sie nehmen sich keine Zeit für die Teamentwicklung

Eigentlich kennen Sie Ihre Mitarbeiter nur von ihrem Arbeitsplatz und über Privates und Ideen wird wenig gesprochen? Das sollten Sie ändern, denn wenn Sie Ihre Mitarbeiter in anderen Zusammenhängen als der Arbeit erleben und Zeit mit ihnen verbringen, kann das Ihrem Team ganz neue Impulse geben. „Geben Sie Ihren Mitarbeitern Raum zum Mitmachen“, rät Holzmaier.

Sein Tipp: „Planen Sie drei bis fünf Termine im Jahr für Aktionen mit Ihrem Team: Machen Sie einen Betriebsausflug, eine Mitarbeiterbefragung und organisieren Sie Workshops. Es kann viel bringen, Menschen in andere Situationen zu erleben, gemeinsam zu überlegen und miteinander Lösungen umzusetzen.“

Fehler 7: Sie unterschätzen die Wirkung kleiner Veränderungen

Um etwas zu bewegen, muss man immer das ganz große Rad drehen? Nein, meint Peter Holzmaier. Manchmal reichen auch kleine Veränderungen, um Fehler im System zu beheben.

Sein Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für die Analyse der Ergebnisse oder Abläufe, mit denen Sie unzufrieden sind. Holen Sie sich Input von den Betroffenen. „Manchmal - aber nicht immer - reicht es, eine Aufgabe anders zu verteilen oder zu organisieren, um viel bessere Ergebnisse zu erzielen“, so Holzmaier. „Wichtig ist es, die Ursachen für Fehlentwicklungen zu beseitigen und nicht nur die Symptome. Vor allem, wenn es dauerhaft besser werden soll.“

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