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Politik und Gesellschaft

Was handwerk.com-Leser vom „Bachelor Professional“ halten

Mit dem „Bachelor Professional“ will das Bundeskabinett eine ergänzende Bezeichnung für den Meister einführen. Viele handwerk.com-Leser sehen die Pläne kritisch.

Auf einen Blick:

  • Die Bundesregierung will das Berufsbildungsgesetz reformieren.
  • Die Pläne sehen unter anderem vor, dass der Meistertitel künftig durch die Bezeichnung „Bachelor Professional“ ergänzt wird.
  • Viele Leser von handwerk.com bewegt dieses Thema. In Kommentaren auf der Website, auf Facebook sowie in Zuschriften per E-Mail setzen sie sich vor allem kritisch mit dem Vorhaben der Bundesregierung auseinander. Ein Überblick.

Der Entwurf für das neue Berufsbildungsgesetz (BBiB) liegt schon lange auf dem Tisch. Jetzt hat das Bundeskabinett die Pläne von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek abgesegnet. In dem Gesetz geht es auch um drei neue Bezeichnungen für Fortbildungsabschlüsse.

Ergänzende Bezeichnung für den Meister: „Bachelor Professional“

Wie das Bundesbildungsministerium (BMBF) mitteilt, sollen die Fortbildungsabschlüsse – abweichend vom Referentenentwurf – wie folgt heißen:

  • Geprüfte/r Berufsspezialist/in
  • Bachelor Professional
  • Master Professional.

Bezeichnungen wie Meister und Fachwirt will die Bundesregierung erhalten – dennoch dürfte die Reform Auswirkungen auf das Handwerk haben. Denn den Plänen zufolge sollen Meister künftig zusätzlich die neue Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional“ führen dürfen.

Mit Hilfe der neuen Bezeichnungen soll laut BMBF die Gleichwertigkeit von beruflicher Fortbildung und Studium gestärkt werden.

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„Neue Namen bringen keine Anerkennung“

Viele handwerk.com-Leser stehen dem Vorhaben kritisch gegenüber wie zum Beispiel Hermann Hewener. Der Ingenieur und Schreinermeister spricht sich in seiner E-Mail an die Redaktion zwar klar für eine Aufwertung des Meisters aus. Allerdings ist er skeptisch, dass dies mit der Novelle des Berufsbildungsgesetzes gelingen wird. „Nur neue Namen bringen keine besseren Chancen oder Anerkennung“, schreibt Hewener.

Eine überflüssige Initiative

Deutlich härter geht handwerk.com-Leser Michael Maguhn mit dem Gesetzesvorhaben ins Gericht. Er schreibt: Diese Initiative sei überflüssig. Wenn er einen Bachelortitel haben wolle, würde er ihn auf andere Weise machen. Maguhn hofft, dass er noch seinen Meistertitel bekommen wird. Im Juli mache er seinen Abschluss, so der Handwerker.

Auch User Lorenz Elsner kann den vorgeschlagenen Bezeichnungen wenig abgewinnen. In seinem Kommentar auf handwerk.com bezeichnet er sie als „Berufsbezeichungsgeschwurbel“. An die Politik hat er eine Frage: „Bitte schön was soll der Quatsch?“ Nach Einschätzung von Elsner sei mit der Einführung von Bachelor und Master schon genug „Mist“ angerichtet worden.

Zwei Abschlussbezeichnungen auf der Meisterurkunde

Nach Ansicht von Adalbert Mauch schaffen die vorgeschlagenen Titel „eher Verwirrung“. Er spricht sich klar für die Beibehaltung von Bezeichnungen wie Meister, Ingenieur, Fachgeselle oder Facharbeiter aus.

Allerdings kann sich Mauch eine englischsprachige Ergänzung auf der Meisterurkunde durchaus vorstellen. Als ergänzende Bezeichnung für den Schreinermeister schlägt er „Master of Wooden.me“ vor. Der Fachingenieur könne durch die Nachsilbe „.ing“ kenntlich gemacht werden.

Nachwuchs im Handwerk ist wichtiger als neue Namen

Fabian Stock kann die Diskussion um die neuen Abschlussbezeichnungen nicht ganz nachvollziehen: „Ich habe im Alltag nicht das Gefühl, dass der Meister zu wenig Anerkennung bekommt“, schreibt der Handwerker, der im Februar 2020 seine Meisterprüfung ablegen will.

Um seine berufliche Zukunft macht er sich keine Sorgen: „Wir Meister werden in Zukunft gefragter sein als viele Akademiker“, so seine Überzeugung. Handlungsbedarf für die Politik sieht Stock dennoch – allerdings an ganz anderer Stelle. Er fordert: „Die sollten sich lieber um den Nachwuchs im Handwerk bemühen, anstatt über blöde Namen zu diskutieren.“

Zur Diskussion auf handwerk.com geht es hier.

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