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Online statt analog: Bei der Azubi-Suche gibt es viele digitale Möglichkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Azubis finden trotz Corona

Digitale Azubi-Suche: So nutzen Sie neue Möglichkeiten

In der Corona-Pandemie verlagert sich die Azubi-Suche in die digitale Welt. Mit unseren Tipps nutzen Sie die neuen Möglichkeiten erfolgreich.

  • Wegen der Corona-Krise nutzen viele Betriebe digitale Plattformen für die Azubi-Suche.
  • Während digitale Ausbildungsmessen dazu dienen, Jugendliche auf Ausbildungsbetriebe aufmerksam zu machen, sind Schüler bei digitalen Azubi-Speed-Datings schon auf der Suche nach einem konkreten Ausbildungsplatz.
  • Auch digitale Praktika oder Schnuppertage sind möglich. Sie brauchen allerdings gute technische Vorbereitung.
  • Für alle digitalen Formate gilt: Gründliche Vorbereitung ist ebenso wichtig wie das Einbinden der aktuellen Azubis.

Digital statt analog – dieses Motto bestimmt im Pandemie-Jahr 2021 auch die Azubi-Suche. Ausbildungsmessen, Zukunftstage oder Praktika können kaum stattfinden. Doch nach einem Jahr Corona gibt es viele Ideen und Möglichkeiten, angehende Auszubildende auf neuen Wegen auf sich aufmerksam zu machen. Miriam Schöpp vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) stellt einige Möglichkeiten vor und gibt Tipps, wie Betriebe erfolgreich sein können.

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1. Digitale Ausbildungsmesse

„Digitale Ausbildungsmessen können den Betrieben vor allem dazu dienen, Jugendliche überhaupt auf sich aufmerksam zu machen“, sagt Miriam Schöpp. Je nach Anbieter können die Betriebe Videos auf einer Website präsentieren, in einem Live-Chat Fragen beantworten oder sich in einem live gestreamten Interview vorstellen.

Wie auf den echten Messen sei allerdings die Hemmschwelle der angehenden Azubis hoch, in einen direkten Kontakt zu treten. „Aber anders als in der realen Welt, können die Aussteller nicht von sich aus auf die Jugendlichen zugehen“, so Schöpp. „Hier sind vor allem die Schulen gefordert, virtuelle Messen mit den Schülern vorzubereiten – so, wie sie es bei einem echten Messebesuch auch tun würden.“

Ihr Tipp: „Betriebe sollten von einer virtuellen Ausbildungsmesse nicht zu viel erwarten. Die Jugendlichen schauen sich erstmal um“, so Schöpp. Deshalb sei es wichtig, auf sich aufmerksam zu machen und die Schüler über Videos oder andere Informationen auch auf die eigene Website zu holen. „Wer erstmal dort gelandet ist, kann sich in Ruhe über Betrieb und Ausbildung informieren“, so Schöpp.

2. Digitales Azubi-Speed-Dating

Jugendliche, die an einem digitalen Azubi-Speed-Dating teilnehmen, sind oft schon konkret an einer Ausbildung interessiert. In einer Online-Konferenz, in der jeder Betrieb seinen eigenen virtuellen Raum hat, können sie sich direkt mit den Ausbildern treffen. „Unserer Erfahrung nach ist die Resonanz bei den Jugendlichen höher, weil sie sich schon konkrete Gedanken gemacht haben“, sagt Schöpp. „Trotzdem haben manche Jugendliche Hemmungen, in einen Videochat zu gehen“, so die KOFA-Expertin.

Ihr Tipp: „Wenn es technisch umsetzbar ist, erlauben Sie alternativ eine erste Kontaktaufnahme am Telefon ohne Video“, rät Schöpp. Betriebe sollten sich vorbereiten: „Ein Speed-Dating ist kein echtes Vorstellungsgespräch. Sie sollten deshalb die Jugendliche nicht mit vielen Fragen löchern, sondern sie mit ein, zwei gezielten Fragen ermuntern, etwas von sich zu berichten.“ Genauso sollten sich Ausbilder überlegen, was sie den Jugendlichen über ihren Betrieb und die Ausbildung dort sagen wollen.

3. Digitaler Schnuppertag

Praktika sind nicht so einfach möglich und auch Zukunfts- und Schnuppertage fallen flach. „Auch hier gibt es digitale Möglichkeiten, auch im Handwerk“, ist Miriam Schöpp überzeugt. Vorab ist es wichtig, technische Voraussetzungen zu klären: Welche Software braucht der Praktikant, um an Ihrem Betrieb teilzuhaben? Wie können Sie in Kontakt treten? „Es geht darum, Ihren Betrieb erlebbar zu machen“, betont Schöpp. Über Videos können Sie alle Arbeitsbereiche präsentieren und Mitarbeiter – vor allem andere Azubis – zu Wort kommen lassen.

„Zum Einstieg kann der Jugendliche sich über den Ausbildungsberuf informieren und anschließend in einem (virtuellen) Quiz Fragen dazu beantworten“, nennt Schöpp eine weitere Möglichkeit. Gerade in Handwerksberufen biete es sich an, den Praktikanten vorab eine Materialbox zu schicken, damit sie praktisch arbeiten können. „Die Arbeitsschritte können fotografiert oder anders dokumentiert werden und das Arbeitsergebnis im Anschluss besprochen werden“, so Schöpp.

Ihr Tipp: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: „Materialboxen sind nicht teuer und können wiederverwendet werden. Machen Sie ein Azubi-Projekt daraus, dann fließen auch von dieser Seite gute Ideen mit ein“, rät die Expertin.

3 zusätzliche Tipps für die digitale Azubi-Suche

Bereiten Sie sich vor: Unterschätzen Sie die Vorbereitung für digitale Formate nicht. „Gerade bei Live-Streams und digitalen Azubi-Speed-Datings sollten Sie unbedingt die Technik vorab checken“, rät Miriam Schöpp. „Sorgen Sie bei Kameraaufnahmen für gutes Licht und einen ansprechenden Hintergrund.“

Binden Sie Ihre Azubis ein: Wer schon ausbildet, sollte unbedingt die eigenen Azubis in die digitale Suche einbinden. „Die jetzigen Auszubildenden können authentisch von der Arbeit im Betrieb und der Berufsschule berichten“, sagt Schöpp. Zudem sinke die Hemmschwelle bei den potenziellen Bewerbern, Fragen zu stellen.

Machen Sie auf sich aufmerksam: Nutzen Sie alle Ihre Kanäle, um Ihre offenen Ausbildungsplätze und Ihre Teilnahme an digitalen Formaten zu bewerben. Dazu gehören Ihre Website, Social Media und Ihre Kontakte zu den örtlichen Schulen. „Vergessen Sie nicht, dass die Jugendlichen auch Rat bei Ihren Eltern suchen“, sagt Schöpp. Ein Plakat im Geschäft oder ein Post bei Facebook erreicht vielleicht nicht die Jugendlichen, aber ihre Eltern.

Noch mehr Anregungen finden Sie auf der Seite des KOFA: Azubis suchen trotz Corona

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