Auf einen Blick:
- Dass ein Mitbeiter Sorgen oder Probleme hat, kann sich auch an schlechter Arbeitsleistung zeigen. Als Chef sollten Sie den Grund herausfinden.
- Bei praktischen Problemen können Sie oft direkt Hilfe leisten, bei emotionalen oder psychischen Gründen sollten Sie Unterstützung anbieten.
- Besteht ein Konflikt im Team, müssen Sie als Moderator fungieren.
- Trotz vieler Mühen haben Sie keine Lösung gefunden? Eine Kündigung wegen schlechter Arbeitsleistung ist sehr schwierig, wenn Sie mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen.
Ein Mitarbeiter arbeitet unkonzentriert, liefert schlechtere Leistungen als üblich oder hat Probleme mit der Pünktlichkeit. Das können Anzeichen dafür sein, dass er ein Problem mit sich herumträgt. Als Chef sollten Sie handeln. Susanne Hasemann, Inhaberin von Litano Coaching, erklärt, wie Sie am besten bei Problemen vorgehen.
1. Schritt: Ergründen Sie, was den Mitarbeiter bedrückt
Wenn Sie feststellen, dass es einem Mitarbeiter schlecht geht, sollten Sie herausfinden, was los ist. „Im ersten Schritt sollten Sie den Betreffenden zu einem vertraulichen Gespräch unter vier Augen bitten“, erklärt Hasemann. „Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre und lassen Sie sich nicht unterbrechen. Mobiltelefone sollten Sie unbedingt ausschalten.“
Um dahinter zu kommen, was Ihrem Mitarbeiter fehlt oder bedrückt, ist es besser, keine Fragen nach dem „Warum“ zu stellen. „Das löst nur Rechtfertigungen aus“, so Hasemann. Besser sei es, etwa so einzusteigen: „Mit ist aufgefallen, dass Du in letzter Zeit nicht mehr so konzentriert arbeitest. Das kenne ich so nicht von Dir. Was ist los?“ Dann kann der Mitarbeiter leichter seine Situation schildern. Wie Sie dann handeln sollten oder müssen, hängt ganz vom Problem des Mitarbeiters ab.
2. Praktische Probleme: Bieten Sie Hilfe an
Es kann sein, dass das sich das Problem Ihres Mitarbeiters ganz leicht lösen lässt. Vielleicht ist das Auto kaputt und ihm fehlt das Geld für die Reparatur? Oder er hat andere finanzielle Sorgen? „Dann können Sie einen Firmenkredit anbieten“, sagt Hasemann. „Allerdings sollten Sie sich dann die Zusicherung geben lassen, dass die Finanzen nachhaltig in Ordnung kommen. Dabei kann ein Rücklagen-Konto helfen.“
Aber auch bei anderen praktischen Problemen können Sie helfen. Ist die Wohnung gekündigt worden oder ein Schreiben vom Amt ist unverständlich? „Oft erweisen sich Dinge, die Mitarbeitern schlaflose Nächte bereiten, als lösbar“, spricht die Handwerksberaterin aus Erfahrung.
3. Konflikte im Team: Sie sind als Moderator gefordert
Wenn der Grund für die Probleme ihres Mitarbeiters an einem Konflikt im Team liegt, müssen Sie handeln, denn darunter kann die Stimmung im gesamten Betrieb leiden.
„Hier müssen Sie als Moderator agieren“, betont Hasemann. Das heißt: Ergründen Sie möglichst genau, was den betroffenen Kollegen belastet. Dann führen Sie ein Gespräch mit den anderen am Konflikt Beteiligten. Schließlich sollten Sie alle Beteiligten an einem Tisch bringen. Falls Sie in Sorge sind, dass Sie dem nicht gewachsen sind, beauftragen Sie einen Profi
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