Herzlich willkommen! Mitarbeiter werben Sie erfolgreich ab, wenn Ihre aktuelles Team gerne bei Ihnen ist und sich auf den Zuwachs freut.
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Herzlich willkommen! Mitarbeiter werben Sie erfolgreich ab, wenn Ihre aktuelles Team gerne bei Ihnen ist und sich auf den Zuwachs freut.

Inhaltsverzeichnis

Personal

5 Tipps: Mitarbeiter fair abwerben – so geht’s

Arbeitslose Fachkräfte gibt es nicht. Wer neue Mitarbeiter haben will, muss sie abwerben. 5 Tipps, wie Sie dabei fair und erfolgreich sind.

Erfahrene Mitarbeiter beim anderen Kollegen abwerben – viele Handwerker empfinden das als unfair. Thorsten Moortz, Unternehmensberater im Handwerk, sieht das anders: „Ich muss doch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich einen Menschen vor einem schlechten Arbeitgeber rette.“ Methoden wie direktes Ansprechen am Arbeitsplatz oder eine fette Geldprämie lehnt allerdings auch Moortz ab. „Da riskiere ich im schlimmsten Fall die Androhung körperlicher Gewalt.“

Stattdessen sollten sich Handwerker auf ihre Marketingstrategie besinnen und um Mitarbeiter so werben, wie sie um Kunden werben. „Den Fachkräftemangel können Sie nicht ändern“, sagt der Unternehmensberater. „Also ändern Sie Ihre Strategie.“

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Für Arbeitgeber mit offenen Stellen hat er deshalb 5 Tipps.

1. Werden Sie im regionalen Markt sichtbar

Kennt man Ihr Unternehmen in der Region? Dann haben Sie den ersten Schritt schon gemacht. Falls nein, sollten Sie das dringend ändern. „Niemand wird sich aus einer Stelle heraus bei Ihnen bewerben, wenn er den Betrieb nicht positiv wahrgenommen hat“, sagt Moortz. „Wenn Sie aber bekannt sind durch Ihre bunten Firmenfahrzeuge, Baustellenschilder oder auch Sponsoring der örtlichen Vereine und Ihren guten Ruf, werden Ihre Stellenzeigen anders wahrgenommen – egal auf welchem Kanal.“

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2. Machen Sie Ihre Mitarbeiter glücklich

Wer neue Mitarbeiter braucht, sollte dafür sorgen, dass das bestehende Team glücklich ist. „Abwerben funktioniert über Netzwerke, gerade über die Ihrer Mitarbeiter“, sagt Moortz. Niemand aber werde einen Bekannten zu einem Arbeitgeber lotsen, wenn er selbst dort nicht zufrieden ist. „Auch für 1.000 Euro Prämie stürze ich keinen Freund ins Unglück.“ Also sorgen Sie dafür, dass die Stimmung im Team gut ist.

3. Nutzen Sie die Schwächen Ihrer Mitbewerber

Sie kennen doch die Betriebe in Ihrer Region – wie wird dort gearbeitet? Und was ist bei Ihnen besser? Genau das sollten Sie in Ihren Stellenanzeigen ausdrücklich erwähnen.

Überlegen Sie also, warum Fachkräften die Arbeit, Bezahlung und Organisation in Ihrem Betrieb besser gefallen könnten als beim aktuellen Arbeitgeber. Sie liefern maßgefertigte Möbel, während andere Tischler sich auf den Einbau von Fenstern spezialisiert haben? „Wer sich als Fensterbauer langweilt, könnte sich angesprochen fühlen“, so Moortz. Sie zahlen über Tarif und die Stimmung im Team ist Ihnen einen Urlaubstag extra wert? Sie fördern Frauen? Dann schreiben Sie das in Ihre Stellenanzeigen!

„Denken Sie wie im Marketing“, sagt der Unternehmensberater. „Auch da stellen Sie Ihre Stärken gegenüber den Mitbewerbern heraus.“

Abwerben ist auch fair möglich, meint Unternehmensberater Thorsten Moortz.
Foto: Thorstern Moortz
Abwerben ist auch fair möglich, meint Unternehmensberater Thorsten Moortz.

4. Räumen Sie vor dem Abwerben von Mitarbeitern Hemmnisse aus dem Weg

Sich aus einem Job heraus zu bewerben, kostet Energie, denn es stehen Hemmnisse im Weg. Diese können Sie abräumen, bevor Sie Mitarbeiter abwerben, ist Moortz überzeugt. „Überlegen Sie sich, was einen Bewerber davon abhalten könnte, sich bei Ihnen zu melden, und entkräften Sie diese Sorge in der Stellenanzeige.“ Er nennt drei Beispiele:

  • Formale Hürden: Ein langes Bewerbungsschreiben schreckt viele ab. „Sie wollen doch einen Handwerker einstellen und keinen Texter“, sagt der Unternehmensberater. „Also belassen Sie es bei einem Anruf und klären Sie alles weitere bei einem persönlichen Kennenlernen.“
  • Fachliche Hürden: Ihr Betrieb ist bekannt für qualitativ hochwertige Arbeit und tollen Kundenservice? Oder Sie sind ganz vorn bei der Digitalisierung? „Bewerber könnten fürchten, dass sie diesen Anforderungen nicht gewachsen sind“, warnt Moortz. „Nehmen Sie Bewerbern die Angst vor fehlender Einarbeitung und beschreiben Sie, wie fachliche Lücken geschlossen werden.“
  • Soziale Hürden: Sie haben ein super Team, das sieht man auf jedem Foto Ihres Betriebes in der Öffentlichkeit. Doch das kann auch abschrecken: „Mancher mag unbewusst fürchten, dass er in so ein enges Team nicht aufgenommen wird, und sich deshalb nicht bewerben“, warnt Moortz. Machen Sie deutlich, dass sich auch das Team auf Neuzugänge freut!

5. Halten Sie Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern

Wie reagieren Sie, wenn ein Mitarbeiter kündigt: wütend und beleidigt? Oder wünschen Sie ihm von Herzen alles Gute und erinnern ihn daran, dass die Tür immer offensteht? Thorsten Moortz empfiehlt die zweite Variante.

Danach ist es wichtig, den Kontakt zu halten. „Viele folgen ihrem ehemaligen Arbeitgeber auch weiterhin auf Facebook oder Instagram“, sagt Moortz. Hier komme wieder die Marketing-Strategie ins Spiel: „Posten Sie Fotos, die zeigen, was bei Ihnen besser ist als beim neuen Arbeitgeber.“ Oder – auch das sei ihm schon untergekommen – laden Sie den ehemaligen „aus Versehen“ zur Weihnachtsfeier ein, er wird sich sicher melden. „Sie können sich mit dem schlecht gepflegten Verteiler rausreden“, sagt Moortz. „Dann laden Sie ihn nochmal mündlich ein und sagen: ,Du kennst doch eh alle noch! Wir freuen uns, wenn Du dabei bist‘“.

Jemand kommt zurück? Dann begrüßen Sie ihn wie den verlorenen Sohn und nicht wie jemanden, der sich dafür schämen muss, abtrünnig geworden zu sein. „Ein Ehemaliger, der zurückkommt, ist ein super Kompliment für den Arbeitgeber. Das sollte dann auch gefeiert werden!“

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